Kleine Zeitung Kaernten

Die Kapitänin reist mit Erfolgserl­ebnissen an

Carina Wenninger fühlt sich bei der AS Roma in Italien pudelwohl und reist mit einem Tor im Gepäck nach Schottland zum WM-Play-off.

- Von Daniel Jerovsek

Mit der Vespa vor dem Kolosseum in Rom Halt machen oder Richtung spanische Treppe fahren – es klingt wie eine Szene aus zahlreiche­n Liebeskomö­dien. Für Carina Wenninger ist dies in der italienisc­hen Hauptstadt nicht möglich: „Ich habe meine Vespa zwar schon in Rom, der Verein sieht es aber nicht so gern, wenn wir damit fahren. Der Verkehr in Rom ist einfach hektisch und etwas gefährlich. Das ist eine Sicherheit­smaßnahme“, sagt die 31-Jährige. Seit diesem Sommer spielt die Grazerin bei der AS Roma, weil sie nach 15 Jahren Bayern München ein neues Land, eine neue Kultur kennenlern­en wollte. „Der Kaffee ist super und auffallend günstig“, sagt die Kaffeelieb­haberin, die sogar schon einen Barista-Kurs besucht hat. „Die Stadt ist riesig, aber ich komme gut zurecht. Die Metro ist direkt vor meiner Haustür und damit bin ich schnell in der Innenstadt.“So wohl sich Wenninger in Italien fühlt, „die Sprache ist noch ein bisschen schwierig. Ich verstehe zwar sehr viel, mit dem Sprechen dauert es aber noch. Und ich bin sehr kommunikat­iv, also ist das jetzt ein bisserl anders.“In der vergangene­n Woche steuerte die Innenverte­idigerin beim Einzug in die

Gruppenpha­se der Women’s Champions League per Kopf einen Treffer bei – ihr erstes Tor im Trikot der „Gialloross­i“, der „Gelb-Roten“, wie die AS Roma genannt wird. Heute folgt die Auslosung für die Gruppenpha­se.

Der Klubfußbal­l ruht nun aber einmal. Für Wenninger geht es mit Österreich­s Nationalte­am am Donnerstag (20.35 Uhr) im ersten Spiel des WM-Play-offs auswärts gegen Schottland. „Ich glaube, es ist ein schwierige­r, aber machbarer Gegner“, sagt die Neo-Teamkapitä­nin. „Ich brauche keine Kapitänsbi­nde, um Verantwort­ung zu übernehmen. Aber Irene (Teamchefin Irene Fuhrmann, Anm.) hat mich gefragt und ich habe gesagt, dass ich das gerne für diese Mannschaft mache. Aber wir haben viele Spielerinn­en im Team, die dieses Amt ausüben könnten.“Nach zwei EM-Teilnahmen in Folge ist die erstmalige Teilnahme an einer Weltmeiste­rschaft das große Ziel. 2023 wird diese in Neuseeland

Die nächste WM ist für mich zu weit weg. Darum wäre es super, wenn wir uns diesmal qualifizie­ren. Carina Wenninger

und Australien ausgetrage­n. Die Teilnahme wäre nicht nur für den Frauenfußb­all in Österreich, sondern auch für Wenninger persönlich schön: „Weil die nächste Weltmeiste­rschaft einfach zu weit weg für mich ist, da bin ich mir sicher. Ich habe im Fußball eben schon ein gewisses Alter erreicht.“

Sollte Schottland besiegt werden, wartet am 11. Oktober im Heimspiel in der NV-Arena in St. Pölten Irland. Dann könnte man das WM-Ticket lösen – außer, man muss aufgrund der

Setzung noch in eine dritte

Qualifikat­ionsphase. Die würde im Februar

2023 in Neuseeland stattfinde­n.

Wenninger: „Wir sind noch nicht fertig. Wir wollen die Hürden Schottland und danach Irland auf jeden Fall meistern. Dann wird man sehen, wie es weitergeht. Notfalls nimmt man die Reisestrap­azen aber gerne auf sich.“

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IMAGO Nach 15 Jahren in München nach Rom: Carina Wenninger

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