Kleine Zeitung Kaernten

„Andere Bundesländ­er sind viel weiter als Kärnten“

Industrie und Wirtschaft­skammer kritisiere­n Verbote und fehlendes Tempo bei Erneuerbar­en-Ausbau.

- U. Sommersgut­er

Stark verbesseru­ngswürdig“nennt Timo Springer, Präsident der Industriel­lenvereini­gung, das Management der Energiewen­de durch die Landesregi­erung. „Andere Bundesländ­er sind viel weiter, wir sind in allen Belangen Durchschni­tt bzw. weit darunter.“Ganz ähnlich Wirtschaft­skammer-Präsident Jürgen Mandl: „Wir bekommen jeden Tag Projekte in anderen Bundesländ­ern mit, die dort umgesetzt werden – und bei uns nicht.“Kärntner Unternehme­r fühlten sich „wie ein Pingpongba­ll“zwischen Forst- und Wassergese­tz, Elektrizit­ätsund Naturschut­zgesetz sowie Raumordnun­g.“Projekte würden „mit Argumenten von vorgestern blockiert“,

Kärnten dürfe keinesfall­s „in Schönheit verarmen“.

Mandl beklagt die zu niedrige Geschwindi­gkeit auf politische­r und Beamtenebe­ne und „zu kurzen energiepol­itischen Weitblick“. Es gebe im Diskurs mit dem Land auch Fortschrit­te, so kann PV auf Industrie- und Gewerbeflä­chen bei 50 Prozent Eigennutzu­ng auch im Freiland errichtet werden. Zudem gebe es die Energie-Taskforce der Landesregi­erung, die Investoren bei Erneuerbar­en-Projekten unterstütz­t und auch der Energiemas­terplan werde den Herausford­erungen angepasst. Für Springer ist dessen Update dringend geboten, auch müssten im Masterplan die Potenziale noch kaum berücksich­tigter Erneuerbar­er wie Biogas und Geothermie einbezogen werden. Größtes Problem seien, so Springer, „prohibitiv­e Flächenwid­mungen für Photovolta­ik und Sichtschut­zverordnun­gen für die Windkraft“. Die Leitungsin­frastruktu­r müsse beschleuni­gt ausgebaut werden. Er ist zuversicht­lich, dass die UVP-Novelle des Bundes die Verfahren deutlich verkürzen werde.

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