Seltene Kärntner Plakate unterm Hammer
Eine Reklame-Auktion beinhaltet hochwertige Stücke aus der Tourismuswerbung – darunter rare Poster aus Kärnten aus den 1950er-Jahren.
Erste Funde kommerzieller Werbetafeln sind aus den Ruinen von Pompeji bekannt. Heute sind alte Werbeträger begehrte Sammlerware und schwer zu bekommen.
Die (Online-)Auktion, die das Auktionshaus Dorotheum zum Thema „Plakate & Reklame“organisiert hat und die am 31. Jänner schließt, ist in mehrfacher Hinsicht etwas Besonders – auch und gerade wegen ihres Kärnten-Bezuges.
217 Lote hat Experte Gerhard Krusche zusammengetragen. „Es wird immer schwerer, auktionswürdige Werbeplakate zu finden. Insgesamt haben nur wenige überlebt. Sie sind nicht an jeder Ecke zu bekommen. Dafür kann man aber auch Stücke erwerben, die weltweit nur wenige andere Menschen besitzen. Alte Plakate sind etwas Exklusives“, sagt Krusche. Dass diesmal besonders viele Tourismusplakate und davon wiederum etliche aus Kärnten darunter sind, hat er Sammlern zu verdanken, die ihre Sammlung verkleinern wollen und Exponate eingebracht haben.
Darunter ein 50er-JahrePlakat aus Klagenfurt, das damals mit „die Gartenstadt am Wörther See“und einem Blick in den Landhaushof warb. Oder ein Plakat aus Pörtschach, das schon in den 50er-Jahren Ganzjahrestourismus annoncierte: „Pörtschach im Frühling, im Sommer, im Herbst.“
Oder eine mondäne Plakatwerbung für das Hotel Mösslacher in Velden aus den 1930er-Jahren. Auch etliche Tourismusplakate für „Jugoslawien“sind darunter („Besuchet Jugoslawien“, „Rab“,
Dubrovnik“). „Früher waren Getränke- oder Zigarettenplakate begehrt. Jetzt sind vor allem Tourismusplakate gesucht, einfach weil sie attraktiv anzusehen sind. Sie sind in den letzten zehn Jahren im Wert gestiegen“, weiß Krusche. Plakate aus Kärnten und aus dem Burgenland sind laut dem Experten selten – und daher gefragt. Generell gilt: „Je älter, desto begehrter bzw. leichter verkaufbar.“
Wird gesteigert, wird gekauft? Krusche: „Es sind derzeit gute, hohe Preise zu erzielen. Die Käufer investieren in Zeiten wie diesen bevorzugt in Sachwerte – das ist auch bei anderen Sammlerstücken wie etwa Comicheften so.“
Tourismusplakate sind attraktiv und daher gesucht, besonders solche aus Kärnten. Experte Gerhard Krusche, Dorotheum