Stefan Kraft ist mit Rang zwei am Kulm das 88. Mal im Weltcup auf das Podest gesprungen – gleich oft wie Gregor Schlierenzauer. Erfolgreicher waren nur Janne Ahonen und Adam Malysz.
Die Faust geballt, der Finger zeigt nach oben Richtung Familie. Mit zwei Topflügen hat sich Stefan Kraft auf dem Kulm den zweiten Platz hinter dem Norweger Halvor Egner Granerud geholt, der auch die Führung im Gesamtweltcup übernommen hat. „Voll geil“, jubelt Kraft. Gesundheitlich ist der Salzburger angeschlagen, aber nach solchen Flügen „ist alles weg. Da geht es einem gut“. Auch ÖSV-Trainer Andreas Widhölzl sagt: „Fliegen kann Krafti wie kein anderer. Es ist beeindruckend, was er da immer rausholt.“
Und auch Norwegens Cheftrainer Alexander Stöckl lobt Stefan Kraft: „Tolle Leistung. Hut ab.“Dass er mit Granerud die rot-weiß-rote Party mit 8600 Fans gecrasht hat, stört Stöckl dann doch nicht. „Damit kann ich gut leben.“
Zumal Kraft am Sonntag eine weitere Chance hat und, wie 2020, das zweite Fliegen am Kulm gewinnen kann. Es wäre dann seine 89. Podestplatzierung im Weltcup der Skispringer. Die 88. Podestplatzierung bedeutet, dass er mit Gregor Schlierenzauer gleichgezogen hat. Nur Janne Ahonen und Adam Malysz sind in ihren Karrieren noch öfter auf dem Podest gelandet. „Der drittbeste Skispringer sein nach Podestplätzen, ist ziemlich cool“, sagt Kraft. „Normalerweise ist mir das nicht wichtig. Aber: Ahonen, Malysz, Schlierenzauer und Kraft – das klingt schon nicht schlecht.“
Mit Jan Hörl flog am Kulm ein zweiter Österreicher ins absolute Spitzenfeld. Der Salzburger war mit seiner Premiere auf dem Kulm freilich zufrieden. „Ich entwickle mich immer mehr zum Flieger“, jubelt er. Das Gefühl schon fast zu landen und dann doch noch einmal abzuheben, hat der 24-Jährige so zuvor noch nicht erlebt. „Genial“, sagt er. Eine Attacke auf das Podest verspricht er für Sonntag aber nicht. „Ich bleibe bei meinen Punkten. Wenn das dann wieder so gut funktio