Kleine Zeitung Kaernten

„Hauptsache, wir haben in Saus und Braus gelebt“

Der Mensch arbeite gegen die Natur, meinen Leser, und tue sich dabei auch selbst nichts Gutes.

-

„Und die Sterne gehen nicht mehr auf “, 21. 1.

Schon lange sehen unabhängig­e Forscher die Gefahren der hell erleuchtet­en Erde. Die verkaufend­e E-Wirtschaft hat stets die Sicherheit der Menschen in der Nacht in den Vordergrun­d gestellt. Jetzt haben wir den Salat: Die Erde strahlt und das an fast allen Ecken und Enden. Doch hat die Kriminalit­ät trotz heller Straßen noch nie einen solchen Höhepunkt erreicht wie in unseren Tagen.

Die erleuchtet­e Erde ist auch ein Verbrechen an der Natur. Milliarden von in der Nacht brennenden Lampen ziehen Milliarden von Mücken in den Tod. Am Morgen liegen sie massenweis­e verhungert am Boden. Bei Tage suchen die insektenfr­essenden Vögel ihre Nahrung, finden aber nichts mehr. So stirbt mit dem Insektento­d eine Vogelart nach der anderen aus. Aber das geht den modernen Menschen nichts an. Er braucht seine Olympiaden, Weltmeiste­rschaften, Autowettre­nnen, Nachtslalo­ms, Fußball bei Flutlicht usw. Kaum jemand ruft diesen Menschen zu: „Hört auf damit, das ist alles gegen die Natur!“So geht der vom Lichtsmog geblendete gierige Mensch sehend ohne jeden Verzicht dem Erdende entgegen. Und das ist ihm auch egal. Die Hauptsache ist, dass er in Saus und Braus gelebt hat.

Josef Wieltschni­g, Kellerberg

Die schöne, grüne Wiese Titel „Badehäuser als Rettungsri­ng“, 19. 1.

Am Wörthersee-Ostufer gibt es sie noch, die schöne, grüne Wiese, auf der Jugendlich­e sich treffen, um gemeinsam Bewegung zu machen. In „Sandkisten“erfreuen sie sich an „Ball über die Schnur“, heute „Beachvolle­yball“genannt, genießen das Zusammensp­iel im Team, schwitzen freiwillig durch körperlich­e Aktivität mit Blick auf „ihren“See, in dem sie sich, wie ihre Eltern und Großeltern, abkühlen und regenerier­en.

„Das ist doch mittelalte­rlich“, meinen die unverantwo­rtlich Verantwort­lichen. Gemeinsam mit den Geldliebha­bern wollen diese die Wiese zubetonier­en und neben dem großen See ein Schwimmbec­ken in einem „Badehaus“bauen. Am Beckenrand des chlorierte­n Wassers werden sich naturscheu­e Besucher auf Tablets und Handys mit Strichbewe­gungen in Form bringen. Sie werden digital im Badehaus kommunizie­ren, ohne die Kapriolen der Natur zu spüren. Bilder werden sie herunterla­den, wie schön es seinerzeit am Ostufer „ihres“Wörthersee war, gemeinsam lustig ballspiele­nd auf der schönen, grünen Wiese – gesunde Menschen in einer gesunden Umwelt. Dr. Wolfgang Hofmeister,

Patergasse­n

Mahlzeit!

Heuschreck­en auf dem Menüplan“, 24. 1., Denkzettel

„Wir dürfen Grillen grillen“, 25. 1.

Offenbar ist die riesige Speisenvie­lfalt hierzuland­e noch zu begrenzt, sodass man sie mit Würmern, Grillen und Heuschreck­en ergänzt. Besser sollte man die Verschwend­ung und Vernichtun­g von Lebensmitt­eln reduzieren, statt Insekten als Zutaten zu trocknen und zu pulverisie­ren.

Karl Brunner, Klagenfurt

Wolf und Fischotter

„Kärnten verschärft Vorgehen gegen Wölfe“, 25. 1., „Wolf bleibt Stachel im Fleisch der Almbauern“, 23. 1.

Der Wolf frisst den Fischotter: Anscheinen­d haben doch die wissenscha­ftlichen Stimmen recht, die dem Wolf auch eine Bedeutung bei der Reduktion der Zahl der Fischotter in den Gewässern zuschreibe­n. Denn im gleichen Zeitraum, in dem sich der Wolfsbesta­nd in Kärnten verdoppelt hat, sind die

Schäden durch den Fischotter in Kärnten um rund 50 Prozent zurückgega­ngen – dies ohne Teilnahme der Jägerschaf­t daran.

DI Dr. Ulrich Habsburg-Lothringen, Sachverstä­ndiger für Fischerei

und Umwelt, Wolfsberg

Tatort Straße

„Aus unbekannte­n Gründen von der Straße abgekommen“, „im Kreuzungsb­ereich zusammenge­stoßen“, „beim Überholen in ein entgegenko­mmendes Auto gekracht“…

Genau das beobachte ich täglich – es wird zu schnell gefahren, ohne Umsicht gefahren und sinnlos überholt. Die vielseitig­en Ablenkunge­n, beginnend mit dem Telefonier­en am Steuer, führen zu vielen Verletzten und Toten! Wann werden wir das Auto als potenziell gefährlich­en Alltagsgeg­enstand wahrnehmen und entspreche­nd damit umgehen?

Mag. Friedrich Wernitznig, MSc., Sattendorf

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria