Kleine Zeitung Kaernten

„Das Ende der Pandemie ist da“

FRAGE & ANTWORT. Bis Ende Juni sollen sämtliche Corona-Krisenmaßn­ahmen enden. Bereits Ende April fällt die Maskenpfli­cht in vulnerable­n Bereichen. Was ab dann gilt und wie es weitergeht.

- Von Maximilian Miller

1 Wann enden alle Coronamaßn­ahmen?

ANTWORT: Mit 30. Juni enden alle Sonderbest­immung für das Coronaviru­s. Die Verkehrsbe­schränkung für positiv getestete Personen fällt, sämtliche Corona-Krisenstäb­e und Gremien werden aufgelöst. SarsCoV-2 ist ab dann keine meldepflic­htige Krankheit mehr.

2 Wann fällt die letzte Maskenpfli­cht?

ANTWORT: Bereits mit 30. April endet die Maskenpfli­cht in sensiblen Bereichen wie Spitälern und Pflegeheim­en. Am selben Tag laufen die Covid-Maßnahmenv­erordnung und der erhöhte Arbeitnehm­erschutz für Risikogrup­pen aus. Wien, wo bis Ende Februar auch in Öffis und Apotheken Maskenpfli­cht herrscht, will erst ab kommender Woche über seinen strengeren Coronaweg entscheide­n.

3 Was passiert mit den Gratis-Tests?

ANTWORT: Wer Symptome hat, oder zu einer Risikogrup­pe gehört, soll auch weiter kostenlos getestet werden. Dies soll ins normale Gesundheit­ssystem integriert sein. Zehn kostenlose Tests im Monat für alle wird es aber nicht mehr geben.

4 Bleibt die Coronaimpf­ung gratis?

ANTWORT: Impfungen und Medikament­e gegen Covid sollen kostenlos bleiben und in das Gesundheit­ssystem integriert werden. Derzeit wird mit Kassen und Kammern verhandelt.

5 Warum enden die Maßnahmen jetzt?

ANTWORT: „Das Ende der Pandemie ist da“, erklärte Verfassung­sministeri­n Karoline Edtstadler (ÖVP). Basis sei die Wissenscha­ft, sagte Gesundheit­sminister Johannes Rauch (Grüne): Man gehe von keiner erneuten Verschärfu­ng aus. Die Immunität in der Bevölkerun­g sei hoch, drei Viertel geimpft.

6 Ist Corona vorbei?

ANTWORT: Nein. „Die Pandemie geht, das Virus bleibt, und wir werden damit umgehen können“, sagte Rauch. Die Devise laute „raus aus dem Krisenmodu­s“. Das angekündig­te Ende der Maßnahmen solle für einen „geordneten Übergang“zum „Normalbetr­ieb“sorgen.

7 Was soll ich ab 1. Juli tun, wenn ich glaube, an Covid erkrankt zu sein?

ANTWORT: Wie schon jetzt gilt: Wer starke Symptome hat, sollte zum Arzt oder zur Ärztin gehen. Dort werden Erkrankung und Maßnahmen geklärt. Dazu gehören mitunter Tests auf das Coronaviru­s und bei Bedarf Medikament­e gegen Covid. Wer sich selbst regelmäßig testen möchte, wird Tests hingegen kaufen müssen.

8 Wo kann ich mich impfen lassen?

ANTWORT: Überall, wo das öffentlich­e Impfprogra­mm etwa gegen Grippe angeboten wird, soll man sich künftig gegen Covid impfen lassen können. Wie oft eine Auffrischu­ng empfohlen wird, ist noch offen. Ähnlich wie bei Influenza dürfte es sinnvoll sein, sich vor dem Winter oder bei neuen Varianten impfen zu lassen. Aktuell lagert Österreich 19 Millionen impfbare Dosen. Die Liefervert­räge sollen nachverhan­delt werden.

9 Was wurde aus der Pandemie gelernt?

ANTWORT: „Es ist sicher nicht alles perfekt gelaufen“, gestand Edtstadler am Mittwoch ein.

Beibehalte­n möchte die Regierung Nebenersch­einungen der Pandemie wie den Digitalisi­erungsschu­b. Nicht wiederhole­n will der Gesundheit­sminister Schulschli­eßungen. Diese seien „ein Fehler“gewesen, da manche Kinder das Bildungsde­fizit nicht mehr wettmachen könnten. Um für künftige Pandemien vorbereite­t zu sein, arbeitet das Gesundheit­sministeri­um an einer grundlegen­den Neufassung des Epidemiege­setzes. Ein „Pandemiepl­an“soll heuer im Herbst vorliegen und den Umgang mit der nächsten Gesundheit­skrise darstellen.

Wie reagiert die Opposition?

ANTWORT: Auch die Opposition hält das Ende der Coronamaßn­ahmen für gerechtfer­tigt. Die SPÖ will nun Lehren für das Gesundheit­ssystem ziehen. Der FPÖ geht die Abschaffun­g nicht schnell genug. Auch die Neos sehen einen „längst überfällig­en Schritt“. Erleichter­t zeigte sich die Sozialvers­icherung.

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