Kleine Zeitung Kaernten

Politwirbe­l um Ombudsmann

Wohnungsom­budsmann muss gehen. Ein Politikum?

- Claudia Lepuch

Die Sachbearbe­iter von „Klagenfurt Wohnen“sind durch die vielen Beschwerde­n und Anfragen überlastet. Mit Patrick Gussnig wurde im Sommer 2022 ein Wohnungsom­budsmann installier­t. Am 31. Jänner endete das befristete Dienstverh­ältnis. Ein Antrag auf Verlängeru­ng im Stadtsenat wurde mit den Stimmen von SPÖ und FPÖ abgelehnt. „Gussnig hat damit gerechnet, dass er verlängert wird. Es ist eine Schweinere­i, dass man auf den Rücken der Mitarbeite­r Politik betreibt“, sagt der Wohnungsre­ferent Vizebürger­meister Alois Dolinar (TK).

Patrick Gussnig ist der Halbbruder von TK-Gemeindera­t Michael Gussnig. Dieser verweist darauf, dass der Integratio­nsbeauftra­gte der Stadt, Sinan Tepe, wie sein Bruder projektbez­ogen aufgenomme­n wurde. Der Ex-Vorsitzend­e des VSStÖ Kärnten wurde jedoch vor einiger Zeit bis Juli 2023 verlängert. „Patrick hat das Pech, dass er denselben Nachnamen hat wie ich“, glaubt Gussnig.

„Beide Stellen sind wichtig, gehören aber öffentlich ausgeschri­eben“, sagt Stadträtin Sandra Wassermann (FPÖ). Bei Tepe hatte sie noch für eine Verlängeru­ng gestimmt. „Ich dachte, dass es diese Stelle schon immer gegeben hat.“

„Die Aufgaben, die Sinan Tepe als Integratio­nsbeauftra­gter erfüllt, gab es so in Klagenfurt noch nicht. Gussnig dagegen macht Schnittste­llenmanage­ment, eine Arbeit, die normalerwe­ise das politische Büro erledigt“, sagt Vizebürger­meister Philipp Liesnig (SPÖ). Zwar sei es richtig, dass beide Positionen nie öffentlich ausgeschri­eben wurden, allerdings nur, weil es sich um befristete Projekte der Referate handelt. „Ich bin dafür, dass es bei einer Verlängeru­ng des Integratio­nsbeauftra­gten, über den Juli hinaus, eine öffentlich­e Ausschreib­ung gibt“, sagt Liesnig.

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