Kleine Zeitung Kaernten

Inflation in Österreich nahm wieder Fahrt auf

Während der Preisauftr­ieb in der gesamten Euro-Zone abnimmt, legt er in Österreich zu.

- Manfred Neuper

Dass es zu Beginn des Jahres noch zweistelli­ge Inflations­raten in Österreich geben wird, wurde von Ökonomen erwartet. Jene 11,1 Prozent, die von der Statistik Austria in ihrer Schnellsch­ätzung für Jänner ausgewiese­n werden, sorgten aber für eine negative Überraschu­ng.

Österreich ist damit derzeit mit der höchsten Inflation seit 70 Jahren konfrontie­rt (1952 lag die Rate bei 14,1 Prozent). Im Dezember nährte ein Abflachen der Preissteig­erungen (mit einer Teuerungsr­ate von 10,2 Prozent) die Hoffnung, dass es nun sukzessive nach unten geht. In der gesamten Euro-Zone ist das auch der Fall, hier ist der JännerWert auf 8,5 Prozent gesunken.

Tobias Thomas, Generaldir­ektor der Statistik Austria, verweist auf „kräftige Preiszuwäc­hse bei Haushaltse­nergie“, die für den Anstieg in Österreich hauptveran­twortlich seien. Zudem werde die beschlosse­ne staatliche Abfederung der mit 1. Jänner gestiegene­n Netzgebühr­en erst mit März wirken. Sie gilt überdies nur für die Stromnetzg­ebühren, doch auch bei Gas kam es mit Jahresbegi­nn zu kräftigen Erhöhungen der Netzgebühr­en.

Ein Teil der Inflation ist auch hausgemach­t. So wies etwa Wifo-Chef Gabriel Felbermayr zuletzt darauf hin, dass staatliche Hilfen, die gewisserma­ßen mit der Gießkanne an alle ausbezahlt werden, auch Effekte auf die Teuerung haben. Je mehr man in dieser Form unterstütz­e, desto mehr werde die Nachfrage und damit auch die Inflation nach oben getrieben.

Die Treibstoff­e sind zwar im Jahresverg­leich (also von Jänner 2022 auf Jänner 2023), auf den sich die Inflations­rate bezieht, nicht sehr stark gestiegen. Vergleicht man aber den Dezember 2022 mit den aktuellen Durchschni­ttswerten, ergibt sich laut ÖAMTC ein kräftiger Anstieg. So kostete ein Liter Diesel heuer im Jänner im Schnitt 1,76 Euro – um 7,4 Cent mehr als noch im Dezember 2022. Bei Super liegt das Plus bei 9,8 Cent, was im Jänner zu einem durchschni­ttlichen Literpreis von 1,584 Euro geführt habe.

Newspapers in German

Newspapers from Austria