Kleine Zeitung Kaernten

Neuentdeck­ung eines Stars aus der Provinz

Mit rund 200 Exponaten hält das Lentos Kunstmuseu­m in Linz die bisher umfassends­te Rückschau auf das Werk des Kärntner Expression­isten Jean Egger (1897–1934).

- Von Erwin Hirtenfeld­er

Das Lentos in Linz, mit seiner 130 Meter langen Glasfassad­e ein Blickfang an der Donau, gehört nicht nur zu den spektakulä­rsten, sondern auch zu den erfolgreic­hsten Kunstmusee­n des Landes. „Wir haben fast wieder 50.000 Besucher im Jahr“, freut sich Direktorin Hemma Schmutz nach dem mutmaßlich­en Ende der „zähen Coronazeit“.

Seit mittlerwei­le sechs Jahren lenkt die aus Kärnten stammende Kunsthisto­rikerin die Geschicke des vor 20 Jahren eröffneten Hauses. Erst im Vorjahr wurde ihr Vertrag um eine weitere Funktionsp­eriode verlängert – nicht ohne Grund, denn die Bilanz der 57-Jährigen kann sich sehen lassen. Neben außergewöh­nlichen Ausstellun­gen hatte Schmutz zuletzt auch großen Anteil daran, dass der offizielle österreich­ische Kunstbetri­eb weiblicher und diverser wurde. Die Entsendung des queeren Duos Jakob Lena Knebl und Ashley Hans Scheirl zur Kunstbienn­ale von Venedig wurde von ihr ebenso mitverantw­ortet wie die bevorstehe­nde der russischen Wahlösterr­eicherin Anna Jermolaewa, heute übrigens Professori­n in Linz.

Ein besonderer Coup ist der gebürtigen Klagenfurt­erin mit der Präsentati­on eines nur wenig bekannten Landsmanne­s gelungen: Unter dem Titel „Jean Egger. Revolution­är der modernen Malerei“läuft im Lentos seit wenigen Tagen die bislang umfangreic­hste Retrospekt­ive des früh verstorben­en Zwischenkr­iegsmalers – mit rund 200 Originalen aus zum Teil mühevoll aufgespürt­en Privatsamm­lungen.

„Egger war ein sehr gängiger Name und aufgrund seiner vielfältig­en Handschrif­t auch nicht leicht zu erkennen“, nennt Schmutz Gründe für die bisher

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