Bessere Mobilität für alle, aber mit oder ohne Auto?
Soll Kärnten nur in Öffis investieren oder zusätzlich Straßenbau ankurbeln? Politiker sind sich uneins.
In den letzten Jahren sind uns große Schritte beim Ausbau des öffentlichen Verkehrs gelungen – vom attraktiven Kärnten Ticket über die Abschaffung der Stadtzuschläge bis hin zum Ausbau von Verbindungen und Taktungen. Diese Maßnahmen und Anreize sind weiter zu verstärken, um den Menschen in Kärnten den Umstieg auf klimaschonende öffentliche Verkehrsmittel zu ermöglichen. Für uns gibt es eine klare Prioritätensetzung: 1. Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel, 2. Erweiterung des Angebots, 3. Attraktivierung der Preise.
Erst seit die ÖVP Verantwortung übernommen hat, haben wir die größte Straßenbauoffensive seit Jahrzehnten und einen enormen Aufholprozess im öffentlichen Verkehr gestartet. Hier wurde in der Vergangenheit vieles vernachlässigt. Deshalb braucht es auch in Zukunft mehr Budget – für Straßen und Öffis, denn beide sind wichtig für den Wirtschaftsstandort. Ich halte nichts davon, den Kärntnern vorzuschreiben, welche Mobilität für sie die richtige ist. Wir setzen auf Angebote, statt auf Verbote.
In puncto Mobilität muss vor allem in den Ausbau alternativer Verkehrsangebote investiert und gesetzliche Regelungen müssen überarbeitet werden. So ist es unverständlich, warum ein Kleinbus, der Schüler oder Kindergartenkinder befördert, keine anderen Personen mitnehmen darf. Zudem müssen wir die Jugend unterstützen, wenn wir wollen, dass sie vermehrt die Öffis nutzt. Unser Vorschlag ist die „GratisJugend-Kärnten-Card“, mit der Jugendliche kostenlos am Freizeitangebot der Kärnten Card teilnehmen und die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen können.
Die gesamte Mobilität befindet sich gerade im Umbruch. Wir spüren das durch den Ausbau der Elektromobilität und durch eine steigende Nachfrage im öffentlichen Verkehr. Und hier setzten wir Grüne an. Unser Fokus liegt im massiven Ausbau des Angebots. Damit der Umstieg unkompliziert möglich ist, wird jede Ortschaft gut angebunden und im 30-Minuten-Takt erreichbar sein. Das Kärnten Ticket um nur 399 Euro macht unsere Mobilität außerdem langfristig leistbar, ohne dafür einen Verzicht einzugehen.
Neos: Janos Juvan
Ja. Die Posse um den Flughafen ist ein Drama. Die Chancen, die sich durch die Koralmbahn bieten, werden nicht genutzt. Die Politik tut so, als würde jeder von uns nur ein Verkehrsmittel nutzen. Es ist die Rede von „dem Radfahrer“, „der Autofahrerin“oder „dem Zugfahrer“. Dabei nutzt doch jede und jeder von uns (fast) jedes Verkehrsmittel. Deswegen brauchen wir Lösungen, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen. Nehmen wir Skandinavien als Vorbild und arbeiten wir daran, dass die Kärntnerinnen und Kärntner schnell und bequem ans Ziel kommen. Gehen wir’s an!
Team Kärnten: Gerhard Köfer
Uns geht es darum, dass jeder so unterwegs sein kann, wie er das möchte. Eine Umerziehung weg vom Auto lehnen wir ab, ebenso wie den E-Auto-Zwang. Diesbezüglich haben wir auch ein Volksbegehren gestartet. Aufgrund der geografischen Lage Kärntens sind die Bürger auf ihr Auto angewiesen. Das Angebot im öffentlichen Verkehr ist vor allem abseits des Zentralraums alles andere als attraktiv und stellt keinen Ersatz zum Auto dar. Der Ausbau der Öffis ist wichtig, er darf aber nicht zulasten der Autofahrer gehen.