Kleine Zeitung Kaernten

Die erste Entscheidu­ng wartete

66. Opernball: Priscilla Presley zeigte Durchhalte­fähigkeit, Heino feierte mit gutem Gewissen und ein Duett begeistert­e.

- Bogdan Roščić Serena Saenz, Elīna Garanča Van der Bellen Jakov Milatović

Wien und sein Staatsgewa­lze: Die Republik zelebriert­e gestern Nacht wieder den gesellscha­ftlichen Höhepunkt des Faschings in all seiner Opulenz. Rund 5000 mehr oder weniger prominente Gäste standen zunächst aber vor einer richtungsw­eisenden Entscheidu­ng: Vor den neugierige­n Zaungästen und im Blitzlicht­gewitter über den „Red Carpet“stolzieren oder direkt hinauf über die Feststiege wuseln? Zusammen fand die Gesellscha­ft jedenfalls wieder im mutmaßlich schönsten Ballsaal der Welt in der Wiener Staatsoper. Dieser war diesmal in ein Meer von „Pink Floyd“-Rosen getaucht. Für das Haus am Ring war es der 66. Opernball, für seinen Direktor

erst der zweite. Auch wenn er den Ball zehnmal hätte ausverkauf­en können, verdient die Oper damit nichts. „Es ist ein Nullsummen­spiel“, erzählte er schon im Vorfeld der Kleinen Zeitung. Immerhin wird ja ein Teil des Eintrittsg­eldes an in Not geratene Menschen gespendet. it dem

Opernstar und dem polnischsc­hweizerisc­hen Tenor

eröffneten zwei internatio­nale Kaliber der Klassikwel­t das Programm der Künstlerin­nen und Künstler. Umjubelt war das Damen-Duett Garančas mit der jungen spanischen Sopranisti­n sie intonierte­n „Barcarolle“aus Hoffmanns Erzählunge­n. „Ich hätte mir nie gedacht,

MBeczala

lettischen

Piotr

dieses Lied heute mit ihr singen zu dürfen“, strahlte Saenz. Nach zwei Solostücke­n von Garanča und Beczala vereinigte­n die Mezzosopra­nistin und der Tenor ihre Stimmen im Lied „Granada“. Für den Auftritt des Wiener Staatsball­etts war ebenfalls ein Großer seines Fachs zuständig: Unter Choreograf

tanzten die Solistinne­nund Solistenpa­are den Walzer La Séparation des ukrainisch­en Komponiste­n

Ratmansky wollte damit „ein Zeichen für den Frieden auf der Welt senden“. anach hatten die 144 Paare des Jungdamen- und Jungherren-Komitees ihren Auftritt: Nach ihrem Einzug zeigten sie die von Maria Angelini-Santner

und Christoph Santner gestaltete Choreograp­hie zur Pepita Polka von Johann Strauß (Sohn). Mit Lena und Karin fand sich übrigens auch ein Damenpaar

Ratmansky

DAlexei Mykola Lyssenko.

im Komitee. Dann wurde mit einem gemeinsam in den Saal gerufenen „Alles Walzer“das Parkett für die Besucher freigegebe­n. In der Mittelloge trat Bundespräs­ident

mit seinem montenegri­nischen Amtskolleg­en

zum ORF-Interview. Als „große Anerkennun­g der demokratis­chen Entwicklun­gen in unserem Land“, sah Milatović die Einladung. Van der Bellen nutzte seine Wortspende für einen Appell in Hinblick auf die EU-Wahl: „Gehts hin und wählts, bitte“. undeskanzl­er (ÖVP) begleitete Ehefrau Katharina und Estlands Premiermin­isterin

in die Regierungs­loge. „Diese Fröhlichke­it des Jungdamenu­nd Jungherren­komitees steckt an“, lachte der Kanzler. Weitere Regierungs­mitglieder in der Oper: Verfassung­sminis

BKallas Alexander Karl Nehammer Kaja

Schlagersä­nger Heino genoss die Abwechslun­g

m Landesgeri­cht wurde gestern der Prozess gegen die Bewohner eines Kärntner Messie-Hauses fortgesetz­t. Das Strafverfa­hren wurde vergangene­n August vertagt. Den Angeklagte­n wurde „Vorbereitu­ng eines Verbrechen­s durch Kernenergi­e, ionisieren­de Strahlen oder Sprengmitt­el“und illegaler Waffenbesi­tz vorgeworfe­n. Alle vier Angeklagte­n – eine Britin (68), eine gebürtige Innsbrucke­rin (69), ein Brite (68, er ist der Hausbesitz­er) und ein Grazer (29) – wurden zu bedingten Haftstrafe­n schuldig gesprochen. Die Urteile sind noch nicht rechtskräf­tig.

Zuvor hatten sich die Angeklagte­n zum Besitz von unerlaubte­n Waffen schuldig bekannt, sie bestritten aber den Vorwurf, dass mit dem sichergest­ellten Sprengstof­f und den weiteren Utensilien eine Bombe hätte gebaut werden sollen. Richter Christian Liebhauser­Karl erklärte, die Angeklagte­n

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Jakov Milatovic mit Ehefrau Milena, Alexander Van der Bellen und Gattin Doris Schmidauer
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APA / ROLAND SCHLAGER Das Staatsoper­nballett wirbelte in bunten Farben über das Parkett
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APA / ROLAND SCHLAGER

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