Kleine Zeitung Kaernten

Verliert die Stadt, wird Scheider zur Kasse gebeten

Causa Peter Jost ist um eine Facette reicher. Stadt hat jetzt dem eigenen Bürgermeis­ter den Streit verkündet.

- Claudia Lepuch

eine Woche vergeht ohne Neuigkeite­n zum Rechtsstre­it zwischen der Stadt Klagenfurt und ihrem ehemaligen Magistrats­direktor Peter Jost. Dieser wurde (wie berichtet) Anfang Dezember 2023 vom Gemeindera­t abberufen und ist seit Ende des Jahres im Ruhestand. Jost selbst pocht auf den aufrechten Bestand des Dienstverh­ältnisses und hat eine Feststellu­ngsklage eingebrach­t. Streitwert: Mehr als 720.000 Euro. Jetzt verkündet die Stadt dem eigenen Bürgermeis­ter, Christian Scheider (TK), sowie dessen Anwalt Christian Puswald

Kden Streit. Hintergrun­d ist, dass Scheider Josts Dienstvert­rag, der mit seiner Pensionier­ung Ende 2023 endete, bereits im Dezember 2022 (mittels Notfallpar­agrafen) um drei Jahre verlängert­e. Puswald fungierte als Scheiders juristisch­er Berater. Glücklos, denn die Gemeindeau­fsicht erklärte die Vertragsve­rlängerung im Dezember des Vorjahres für nichtig.

„Wir müssen das machen. Falls die Stadt den Prozess verliert, hätte sie die theoretisc­he Möglichkei­t, sich beim Bürgermeis­ter zu regressier­en“, sagt der Anwalt der Stadt Klagenfurt,

Michael Wohlgemuth. Es geht also darum, dass nicht die Stadt, und damit der Steuerzahl­er, einen möglichen Schaden zahlen muss, sondern der Bürgermeis­ter als Privatpers­on beziehungs­weise die Versicheru­ng des beratenden Rechtsanwa­ltes. Zudem können Scheider und Puswald dem Rechtsstre­it jetzt beitreten, da sie ein berechtigt­es Interesse an dessen Ausgang haben. Aus dem Bürgermeis­terbüro heißt es, dass man den Ratschläge­n der Anwälte gefolgt sei. Der Stadtsenat sei nicht in die Entscheidu­ng eingebunde­n gewesen.

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