„Neue Berufe, die wir noch gar nicht kennen“
Das AMS Kärnten, das mit einem Budget von knapp 75 Millionen Euro ins Neue Jahr geht, hat sich daher vor allem vorgenommen, die Synchronität des Recruitings auf neue Beine zu stellen. „Wir haben EDV-technisch investiert, um beim Kompetenz-Check der Bewerber noch tiefer gehen zu können. Im Vorfeld der Beratungsgespräche wird auch künstliche Intelligenz unterstützend eingesetzt“, sagt AMS-Geschäftsführer Peter Wedenig, der mit seinen 440 Mitarbeitern im Vorjahr 50.500 Stellen akquiriert hat.
Auch die Berufsorientierungsmaßnahmen ändern sich – Erwachsene rücken hier stärker in den Fokus als Jugendliche. Immer mehr wollen sich mitten im Berufsleben umorientieren. Hier heißt es, deren „Entscheidungskompetenz“zu stärken und durch „Reskilling“Fähigkeiten zu erwerben, die vielleicht nichts mehr mit den erlangten Studienabschlüssen und den bisherigen Aufgaben zu tun haben. Forciert werden „grüne“Ausbildungen wie etwa Solartechniker, Gesundheits-, Pflegeund Sozialberufe und digitale Berufe wie Data Scientist oder App-Entwicklerin. „Es kommen Berufsfelder auf uns zu, von denen wir jetzt noch gar nichts wissen“, sagt Wedenig.
Erschwert wird die Synchronisation auch dadurch, dass sowohl die Beschäftigung, als auch die Arbeitslosigkeit in Kärnten heuer leicht zunehmen dürften – jeweils um rund 0,5 Prozent. Und für das AMS auch eine weitere Zielgruppe dazukommt: die AF25. Mit diesem Kürzel sind junge Menschen bis 25 Jahre gemeint, die bisher als arbeitsunfähig und daher als nicht vermittelbar gegolten haben.
Nun werden sie vom AMS betreut und vorgemerkt und können Schulungen in Anspruch nehmen. „Derzeit haben wir drei AF25-Personen vorgemerkt. Schwer abzuschätzen, wie viele es werden“, so Wedenig.
aus Neuegg am Faaker See.