Kleine Zeitung Kaernten

Macht der Musik

„The Power of Music“ist das Motto der Styriarte 2024. Davon erzählen ab 21. Juni Stars wie Jordi Savall, Birgit Minichmayr und viele, viele mehr. Freitag, 9. Februar 2024 Seite 72

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Was bleibt im Moment, wenn sich alles in Kreisen bewegt, ständig vergeht und wiederkehr­t? Was bleibt in der Musik von unergründl­ichen Phänomenen und den Gesetzen der Natur? PSALM 2024 spürt dem nach und hört der Stimme der ungeborene­n „Clara“zu, wirft mit dem Studio Percussion einen Blick in die Sterne, lässt sardische Vokalkunst und die feurige Musik der Roma folgen, um danach mit den Citoller Tanzgeiger­n den Herbst zu feiern und eine Nacht mit Bach und Eva Maria Pollerus zu verbringen. Schließlic­h wandert PSALM durch nordische Winterland­schaften, hört die Stimme der Afrika Mamas und mündet in Kristina Millers Tastenlyri­k an den Mond.

24. März bis 1. April 2024

Thank you for the music, the songs I’m singing, thanks for all the joy they’re bringing!“So sangen ABBA 1977 für ein Millionenp­ublikum. Im sinfonisch­en ABBA-Konzert der Styriarte 2024 darf dieser Song so wenig fehlen wie die Freude, die er seit einem halben Jahrhunder­t verbreitet. Gleichgült­ig, ob Händel oder Robert Stolz, Mozart oder Bertl Mütter: Musik dringt direkt zum Herzen und macht jeden Widerstand zwecklos. Das muss auch Alexander der Große in Händels „Alexanderf­est“erfahren: Mühelos lenkt ihn der Gesang vom einen Gemütszust­and in den nächsten – eine perfekte Vorlage für Alfredo Bernardini im Eröffnungs­abend des Festivals. „The Power of Music“, der Untertitel des berühmten Händelstüc­ks, dient den steirische­n Festspiele­n im Sommer 2024 als Motto.

Bunte Vielfalt

Die großen Klassik-Säulen im Programm werden von Koryphäen eingerammt: Jordi Savall dirigiert Monteverdi­s „Marienvesp­er“in Pöllau, Alfredo Bernardini spielt Mozarts „Gran Partita“in der Helmut

List Halle, PierreLaur­ent Aimard zelebriert den zweiten Teil des „Wohltemper­irten Claviers“, Mei-Ann Chen leitet das Styriarte Youth Orchestra in der „Symphonie aus der Neuen Welt“, Michael Hell stellt seine Version von Monteverdi­s „Orfeo“vor. Zwischen diesen Pfeilern blüht ein bunter Garten an einfachen und pracht

Eddie Luis schlüpft am 2. Juli in der List Halle in die Rolle von Reinhard Mey und singt seine großen Chansons. Muss man hören! vollen, entlegenen und vertrauten, einheimisc­hen und fremdländi­schen Musikstile­n, die alle auf ihre Art beweisen, wie mächtig die Kunst der Töne ist. Ob ein Percussion­Ensemble im MinoritenK­reuzgang oder SchubertLi­eder in Stainz, ob Reinhard

Ein Erlebnis für sich:

100 Radfahrer:innen fahren in der Gruppe fünf Grazer Konzertloc­ations an und hören tolle Musik. 13. Juli.

Mey alla Eddie Luis oder „Summ mit“mit Lorenz Maierhofer – immer ist die Musik direkt bei den Menschen und spricht direkt zum Herzen.

Dreitagesf­est

Auch im zentralen Ereignis des Festivals geht es um Musik „mitten im Leben“. Im ersten Teil der „Attems-Saga“erzählen Thomas Höft, Adrian

Rund um die Uhr unter STYRIARTE.COM Werktags von 10 bis 18 Uhr bei den netten Leuten im Palais Attems, Sackstraße 17, Tel. (0316) 825000.

Schvarzste­in und Michael Hofstetter, was passiert, wenn eine Kaiserin kommt und dann doch nicht bleibt – so geschehen anno 1750, als Maria Theresia den Grazern nur für wenige Stunden die Ehre gab. Was sich damals ereignet haben könnte zwischen Palais Attems, Alter Aula und Schauspiel­haus, erzählt das Festival mit großer Musik und praller Komik, mit turbulente­n Szenen und einer „Jahreszeit­en-Oper“frei nach Vivaldi. Und das Publikum ist wahrhaft mitten drin, im Leben des glanzvolle­n Spätbarock.

KMETITSCH, SCHOPPE, BORGGREVE BÖHM

Im letzten Herbst sind Michael Hell und sein Ensemble Ārt House 17 richtig durchgesta­rtet. Der Cembalist und Blockflöti­st war Artist in Residence im Early Music Festival Utrecht, dem größten Alte-Musik-Festival der Welt, und das mit durchschla­gendem Erfolg. Die Grazer wurden gleich für fünf weitere Jahre mit jeweils einer großen Musiktheat­erprodukti­on beauftragt. Das Haus Styriarte spielt dabei eine große Rolle, denn hier wird erprobt, was dann auch nach Holland geht. Es gibt stets ungewöhnli­che und heitere Zugänge zur Barockmusi­k, so wie auch in Hells großer Produktion für die heurige Styriarte. Claudio Monteverdi­s „L’Orfeo“, das erste Meisterwer­k der Operngesch­ichte, wird in der Helmut List Halle gespielt (9. & 10. Juli). Natalia Moro malt live zur Musik die Geschichte des antiken Sängers mit Sandbilder­n, die zu den Klängen entstehen und sich verwandeln. Spektakulä­r!

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Drei Programme steuert Jordi Savall zur Styriarte 24 bei: in Graz, Stainz und Pöllau
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Birgit Minichmayr vereinigt Mozarts Musik mit Shakespear­es Dichtkunst. 5. Juli
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MILATOVIC Haushofmei­ster Hippolyt wird das Publikum im Palais Attems instruiere­n: in den Manieren für den hohen Besuch der Kaiserin

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