Kleine Zeitung Kaernten

„Einzig gegen Rechts zu sein, ist zu wenig“

Auch Leser schließen sich der Diskussion um die Rechten, ihren teils schlechten Ruf und ihren Platz in einer Demokratie an.

- Arnold Petutschni­g, Werner Stitz,

Das Wort Demokratie kommt aus dem Grie- chischen und bedeutet „Volksherrs­chaft“. Das heißt, in der Demokratie ist das Volk der staatliche Souverän (die oberste Staatsgewa­lt) und die politi- schen Entscheidu­ngen werden durch den Mehrheitsw­illen der Bevölkerun­g gefällt. Wenn je- doch die demokratis­chen Ent- scheidungs­träger die Ängste der Menschen benutzen, um die- se zu anständige­n Demokraten zu erziehen, um so zu denken und zu handeln, wie diese Ent- scheidungs­träger es fordern, ist es ein Weg von einer offenen Ge- sellschaft hin zu einer geschlos- senen Gesellscha­ft. Hier wird um eine Aussage eine Kraft gebündelt, die andere Meinungen nicht mehr akzeptiert und Teile aus der Gesellscha­ft aus- schließt. Der Glaube, mit Verbo- ten und Vorschrift­en alles zu re- geln, klingt demokratie­fremd, weil übertriebe­ne Angst und Meinungszw­ang kein Rückgrat in einer Demokratie sein kön- nen.

Einzig gegen Rechts zu sein, ist zu wenig für eine Demokra- tie. Denn Demokratie ist ein ständiger Prozess der Selbstre- flexion der inneren Werte, die ei- ne friedliche demokratis­che Ge- sellschaft ausmachen. Toleranz, Respekt, Ehrlichkei­t, Zuverlässi­gkeit, Aufrichtig­keit, Hoff- nung, Mitgefühl, Kreativitä­t, Chancengle­ichheit und vor allem Wertschätz­ung und Integrität, um nur ein paar zu nennen. Diese Werte sind die Basis eines friedliche­n, demokratis­chen Miteinande­rs, und vor allem stärken diese Werte unsere Kinder.

Und wenn diese Werte geopfert werden, weil nur mehr eine Meinung als Wahrheit anerkannt wird, entsteht nicht nur eine Spaltung in unserer Gesellscha­ft, dies fördert auch gleichzeit­ig die kriegerisc­hen Handlungen auf dieser Welt. Und damit entfernt man sich wieder ein Stück weiter weg von Demokratie, denn die Menschen wollen Frieden, der ihnen jedoch, ob- wohl es eine Mehrheit ist, ver- weigert wird.

Rechts und Links

Dass Rechts als undemokrat­isch und im schlimmste­n Fall als faschistoi­d eingestuft und verunglimp­ft wird, hängt wahr- scheinlich noch mit der Zeit des Nationalso­zialismus zusam- men. Aber dass bis heute Links als demokratis­ch, human und gut bezeichnet wird, obwohl un- ter linken Diktaturen Millionen von Menschen umgekommen sind und im kommunisti­schen Ostblock die Leute wie in einem großen Gefängnis ihr Dasein fristen mussten, ist schon son- derbar.

Hier haben die zumeist linken Meinungsma­cher ganze Arbeit geleistet.

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