Die letzte Rockbastion der Welt
Die Band aus Australien gibt im Juni zwei Konzerte in Wien.
in kleiner Mann in Schuluniform, der längst das Pensionsalter erreicht hat. Ein Wirbelwind von 68 Jahren, der die gigantischsten Bühnen der Welt beherrscht. Angus Young ist Leadgitarrist bei AC/DC, einer vor Rock-Urzeiten in Australien gegründe- ten Band. Die Chefs waren Angus und sein Bruder Malcolm, der Rhythmusgitarrist. Die Musiker waren Bogans, so nennt man in Australien die Rednecks aus der Unterschicht. Aber wie jeder gute Bogan waren AC/DC stolze Bogans, deren knackiger Rocksound bald den halben Globus flutete.
AC/DC waren unbekümmerte, ein bisschen provokante und schlüpfrige Macho-Rocker, die das „Ideal“von Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll verkörperten und auch lebten. Bis auf Angus Young, der trotz seiner exzessiven Ader strikter Antialkoholi- ker ist und lieber ein Glas Milch trinkt.
Wobei der Alkohol AC/DCs Geißel war. Der legendäre erste Sänger Bon Scott soff sich zu Tode. 1980 kehrte man mit neuem Sänger Brian Johnson
Eund dem Album „Back in Black“zurück. Die Reibeisenstimme Johnson ist nun auch im Juni mit von der Partie: Beim letzten Österreichauftritt vor acht Jahren war ja Axl Rose eingesprungen, nachdem Johnson wegen drohender Taubheit die Tour abbrechen musste.
Gemeinsam mit Brian Johnson haben AC/DC in den Achtzigern ihren Sound endgültig gefunden. Er wurde zum Markenzeichen: Die Australier wurden zu Weltmeistern der Beharrung. Niemals sind sie von ihrer fixen Idee von Hardrock bzw. Rock ’n’ Roll (wie die Band ihre Musik selbst bezeichnet) auch nur einen Zentimeter abgewichen. Kritiker sind skeptisch, ihre Fans lieben sie genau dafür. Angus hat den Bruder Malcolm 2017 auch an die Spätfolgen des Alkohols verloren, schon 2014 hat Neffe Stevie Young ihn ersetzen müssen. Die Band verlor damals ihr Herz, die Gesichter blieben: Im Juni werden sie zweimal das Happel-Stadion rocken, so laut wie es einfach sein muss.