„Die Lynchjustiz an zumeist Unschuldigen ist eine Gefahr“
Leser sind erleichtert über die Wende im Fall der Journalistin Föderl-Schmid nach Plagiatsvorwürfen und Hetze, aber es hagelt harsche Kritik an der Jagdgesellschaft im Internet.
ruf zu bringen.
Erbärmlich und arglistig ist jedoch, dass diese „Aufdeckung“gezielt im Auftrag eines Dritten passiert.
Gratulation zum Mut
Jemanden, der in die Vernich- tungsmaschinerie der sozialen, der klassischen und der öffent- lich-rechtlichen Medien geraten ist, ausgelöst durch eine Einzel- person, eine Gruppe, ein Leck in der Justiz, öffentlich ohne nach- vollziehbares Interesse zu un- terstützen, ist mutig. Gratulati- on.
Büchse der Pandora
Den offenen Worten Patterers kann ich nur zustimmen, allein die letzten Sätze sind wohl nur hoffnungsvolles Wunschden- ken ohne auch nur die geringste Aussicht auf Erfolg, und auch die Medien spielen da oft mit. Die eigenen Schlagzeilen sind doch auch häufig nur die Urform der Clickbaits.
Gerade die verheißungsvollsten Utopien führten direkt in die Hölle: Das Christentum als Reli- gion der Vergebung, Liebe und Hoffnung hat sich recht schnell in eine Maschinerie des Terrors, der Grausamkeit und Unduld- samkeit entwickelt. Ebenso der Kommunismus. Ich kann mich noch erinnern, als das Internet als Gipfel der Demokratisierung gefeiert wurde. Wikipedia als Sammlung allen menschlichen Wissens wurde recht schnell zur Propagandamaschine.
Jeder/jede kann einen welt- weit ausstrahlenden Fernseh- sender mit ein paar Klicks er- richten. Natürlich völlig unzen- siert, wie es die Meinungsfrei- heit eben erfordert.
Zurzeit wird gerade das Infor- mationsfreiheitsgesetz als längst fällige Ultima Ratio gefeiert. Hurra! Wir öffnen im ra- santen Tempo alle Büchsen der Pandora im Namen der Freiheit. Frei von Scham, Gewissen und Toleranz, aber voll von Gier, Neid und Hass. Schließen kann man diese aber nicht mehr. Brave new World!
Redlich?
Die Skepsis, die ich seit Auftau- chen von Stefan Weber ihm ge- genüber hatte, wandelt sich ge- rade in Ablehnung. Bezahlt und offenbar ausgestattet mit ei- nem politischen Rechtsdrall ap- portiert er seinen Auftragge- bern das gewünschte Ergebnis. Und das unter dem Deckmäntel- chen der akademischen Redlich- keit.
Ich hoffe, seine mediale Prä- senz verringert sich gleich rasch, wie seine vermeintliche Reputation zu Grabe getragen wird. rungen und persönlichen Eindrücken von ihr. Es ist ein furchtbares Drama und nur zu hoffen, dass es wenigstens zum kritischen Nachdenken über journalistisches Ethos und so manche Praktiken führt …
Morgenpost „Alexandra Föderl- Schmid, irgendwann“, 9. 2., „Jäger unter Beschuss“, 12. 2., Offen ge- sagt: „Kult des Gnadenlosen“, 11. 2.
Griffen
Maria Saal
Satzklauberei
Danke für den treffenden Leitartikel. Wieso scheut man sich davor, in Internetforen die Namenspflicht einzuführen? Wenn ich einen Leserbrief schreibe, steht auch mein Name darunter.
Diese unsägliche Wort- und Satzklauberei der „Plagiatsfinder“: Jedes Wort, jede Phrase, jeder Satz ist schon milliardenfach gedacht, gesagt und geschrieben worden. Der Fortschritt der Menschheit entstand ja gerade deshalb, weil man auf bereits (schriftlich) Vorhandenem aufbauen und weiterdenken konnte. Dazu kommt, dass jede Erkenntnis, die einer bestimmten Person zugeschrieben wird, sicher schon vorher von jemand anderem erkannt oder vermutet wurde.
St. Paul
Preßguts
Klagenfurt
Wien
Besseres Miteinander
Tauplitz
Espresso: „Es sind Gehsteige! Für Fußgänger! Zum Gehen!“, 8. 2.
Es gibt aber auch noch die kombinierten Geh- UND Radwege und da verhalten sich die meisten Fußgänger (ein paar scheinen sich auszukennen) so, als wären das ihre eigenen Wege zur vollständigen Nutzung. Mit ca. 4000 städtischen Kilometern jährlich habe ich schon viele lus
tige, gefährliche und unerfreuli- che Begegnungen und Vorfälle gehabt. Wenn jeder, egal ob zu Fuß, mit Rad oder Auto auch da- ran denken würde, nicht der Wichtigste hier zu sein, ginge al- les viel besser miteinander ab. journalismus – des Ernst Sittin- ger, des Großmeisters geschlif- fener Ausdrucksweise, stilisti- scher Brillanz und fallweise Wortakrobatik, vor den Vor- hang. Er übertrifft sich immer wieder selbst.