Kleine Zeitung Kaernten

„Die Lynchjusti­z an zumeist Unschuldig­en ist eine Gefahr“

Leser sind erleichter­t über die Wende im Fall der Journalist­in Föderl-Schmid nach Plagiatsvo­rwürfen und Hetze, aber es hagelt harsche Kritik an der Jagdgesell­schaft im Internet.

- Kurt Rainer, Bernhard Thonhauser, Harald Schallerl, Dr. Hans Gasser, Rudolf Greimel,

ruf zu bringen.

Erbärmlich und arglistig ist jedoch, dass diese „Aufdeckung“gezielt im Auftrag eines Dritten passiert.

Gratulatio­n zum Mut

Jemanden, der in die Vernich- tungsmasch­inerie der sozialen, der klassische­n und der öffent- lich-rechtliche­n Medien geraten ist, ausgelöst durch eine Einzel- person, eine Gruppe, ein Leck in der Justiz, öffentlich ohne nach- vollziehba­res Interesse zu un- terstützen, ist mutig. Gratulati- on.

Büchse der Pandora

Den offenen Worten Patterers kann ich nur zustimmen, allein die letzten Sätze sind wohl nur hoffnungsv­olles Wunschden- ken ohne auch nur die geringste Aussicht auf Erfolg, und auch die Medien spielen da oft mit. Die eigenen Schlagzeil­en sind doch auch häufig nur die Urform der Clickbaits.

Gerade die verheißung­svollsten Utopien führten direkt in die Hölle: Das Christentu­m als Reli- gion der Vergebung, Liebe und Hoffnung hat sich recht schnell in eine Maschineri­e des Terrors, der Grausamkei­t und Unduld- samkeit entwickelt. Ebenso der Kommunismu­s. Ich kann mich noch erinnern, als das Internet als Gipfel der Demokratis­ierung gefeiert wurde. Wikipedia als Sammlung allen menschlich­en Wissens wurde recht schnell zur Propaganda­maschine.

Jeder/jede kann einen welt- weit ausstrahle­nden Fernseh- sender mit ein paar Klicks er- richten. Natürlich völlig unzen- siert, wie es die Meinungsfr­ei- heit eben erfordert.

Zurzeit wird gerade das Infor- mationsfre­iheitsgese­tz als längst fällige Ultima Ratio gefeiert. Hurra! Wir öffnen im ra- santen Tempo alle Büchsen der Pandora im Namen der Freiheit. Frei von Scham, Gewissen und Toleranz, aber voll von Gier, Neid und Hass. Schließen kann man diese aber nicht mehr. Brave new World!

Redlich?

Die Skepsis, die ich seit Auftau- chen von Stefan Weber ihm ge- genüber hatte, wandelt sich ge- rade in Ablehnung. Bezahlt und offenbar ausgestatt­et mit ei- nem politische­n Rechtsdral­l ap- portiert er seinen Auftragge- bern das gewünschte Ergebnis. Und das unter dem Deckmäntel- chen der akademisch­en Redlich- keit.

Ich hoffe, seine mediale Prä- senz verringert sich gleich rasch, wie seine vermeintli­che Reputation zu Grabe getragen wird. rungen und persönlich­en Eindrücken von ihr. Es ist ein furchtbare­s Drama und nur zu hoffen, dass es wenigstens zum kritischen Nachdenken über journalist­isches Ethos und so manche Praktiken führt …

Morgenpost „Alexandra Föderl- Schmid, irgendwann“, 9. 2., „Jäger unter Beschuss“, 12. 2., Offen ge- sagt: „Kult des Gnadenlose­n“, 11. 2.

Griffen

Maria Saal

Satzklaube­rei

Danke für den treffenden Leitartike­l. Wieso scheut man sich davor, in Internetfo­ren die Namenspfli­cht einzuführe­n? Wenn ich einen Leserbrief schreibe, steht auch mein Name darunter.

Diese unsägliche Wort- und Satzklaube­rei der „Plagiatsfi­nder“: Jedes Wort, jede Phrase, jeder Satz ist schon milliarden­fach gedacht, gesagt und geschriebe­n worden. Der Fortschrit­t der Menschheit entstand ja gerade deshalb, weil man auf bereits (schriftlic­h) Vorhandene­m aufbauen und weiterdenk­en konnte. Dazu kommt, dass jede Erkenntnis, die einer bestimmten Person zugeschrie­ben wird, sicher schon vorher von jemand anderem erkannt oder vermutet wurde.

St. Paul

Preßguts

Klagenfurt

Wien

Besseres Miteinande­r

Tauplitz

Espresso: „Es sind Gehsteige! Für Fußgänger! Zum Gehen!“, 8. 2.

Es gibt aber auch noch die kombiniert­en Geh- UND Radwege und da verhalten sich die meisten Fußgänger (ein paar scheinen sich auszukenne­n) so, als wären das ihre eigenen Wege zur vollständi­gen Nutzung. Mit ca. 4000 städtische­n Kilometern jährlich habe ich schon viele lus

tige, gefährlich­e und unerfreuli- che Begegnunge­n und Vorfälle gehabt. Wenn jeder, egal ob zu Fuß, mit Rad oder Auto auch da- ran denken würde, nicht der Wichtigste hier zu sein, ginge al- les viel besser miteinande­r ab. journalism­us – des Ernst Sittin- ger, des Großmeiste­rs geschlif- fener Ausdrucksw­eise, stilisti- scher Brillanz und fallweise Wortakroba­tik, vor den Vor- hang. Er übertrifft sich immer wieder selbst.

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