„Ich wollte zu viel und bin über den Schmerz drübergegangen“
Christopher Cvetko durchlebte in den letzten Monaten eine „harte Zeit“. Der 26-Jährige unterzog sich auch einer Eigenbluttherapie.
r ist ein Perfektionist und kein Typ, der den Kopf in den Sand steckt. „Dafür habe ich zu viele Höhen und Tiefen erlebt.“Austria Klagenfurts
geht diesbezüglich auf Klubkonkurse, seinen Kreuzbandriss sowie auf prägende Jahre bei den Bolton Wanderers ein. Wie viele österreichische Spieler können eigentlich von sich behaupten, mit so jungen Jahren gegen Hammer-Vereine wie Manchester United oder Chelsea gespielt zu haben? „In England habe ich schnell gelernt, dass Fußball als Beruf gesehen wird. Es war das Beste, das mir passieren konnte. Der Beginn war nicht leicht, doch es hat mich charakterlich gefestigt.“
Im Sommer 2020 konnte der passionierte Tennisspieler dem Ruf an den Wörthersee nicht widerstehen und das, obwohl zum damaligen Zeitpunkt ein Bundesligaklub angefragt hatte. Schließlich waren es die Visionen der Waidmannsdorfer, die ihn zu einer Zusage bewogen haben. Von null auf hundert avancierte der Kärntner zum verantwortungsbewussten
ELeistungsträger, der sich direkt Respekt erarbeitet hat.
In jüngster Vergangenheit hatte der zentrale Mittelfeldakteur zu kämpfen. „Es war hart.“Im Oktober verspürte Cvetko schleichende Schmerzen an der Ferse (Plantarfaszie war eingerissen), die sich sukzessiv steigerten. „Ich wollte zu viel und bin über den Schmerz drübergegangen“, gesteht er rückblickend und ist sich bewusst, „dass es falsch war. Mein Überehrgeiz und meine Verbissenheit haben überwogen. Ich bin ein Kopfmensch, der sich vieles ausmalt.“
Von Stoßwellen- bis hin zur Eigenbluttherapie überließ man nichts dem Zufall. Die größte Problematik schien der Geduldsfaktor gewesen zu sein. Er versank in seiner Gedankenwelt,
„da ich nie einschätzen konnte, wie lange die Schmerzen und die Zwangspause andauern. Diese Unruhe hat meine Freundin auch zu spüren bekommen, das war sicher auch nicht leicht für sie.“e facto kam die Winterpause zum richtigen Zeitpunkt, sodass er Anfang Jänner ins Teamtraining einsteigen konnte und gestärkt zurückkehrte. Mit seinem Traumtor zog „Cveti“(„ich wollte ihn exakt so schießen“) gegen den Tabellendritten unzählige Blicke auf sich. Auch jene seines Ex-Trainers, LASK-Coach Thomas Sageder, mit dem er nach dem 2:2 ins Plaudern kam. „Wir kennen uns sehr gut. Er hat spaßeshalber gemeint, warum ich ihn genau gegen ihn rein machen musste.“Dabei kostete Cvetko das Match eine nahezu schlaflose Nacht. „Es spielen sich gewisse Szenen im Kopf ab. Die Kombi aus Aufregung und Adrenalin war schuld.“
Heute gönnt ihnen Chefcoach eine kurze Auszeit, bevor der Fokus auf das Auswärtsduell gegen Lustenau gerichtet wird.
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