Kleine Zeitung Kaernten

Kein Ende der Narrenzeit

- Kathrin Stainer-Hämmerle Kathrin Stainer-Hämmerle

NBfürchtet, dass die heutigen Aschermitt­wochsreden ein politische­r Tiefpunkt werden. och bevor Inhalt und zweifelhaf­ter Wortwitz der politische­n Aschermitt­wochsreden bekannt sind, macht sich Ernüchteru­ng breit. Denn für Wunder ist es am Beginn der Fastenzeit noch zu früh. Zu befürchten sind heute eine Verhöhnung der politische­n Mitbewerbe­r (und künftigen Koalitions­partner), der Wählerinte­lligenz spottende Verspreche­n und eine gnadenlose Selbstüber­höhung zulasten der Glaubwürdi­gkeit der gesamten Politik. Es wird höchstwahr­scheinlich ein Tiefpunkt im längsten aller noch nicht begonnenen Wahlkämpfe. Hoffentlic­h bleibt uns nicht der Heringssch­maus im Halse stecken!

Erstmals stehen die drei Anwärter aufs Kanzleramt mit ihren Sprachbild­ern im direkten Aschermitt­wochsduell. Wobei die jeweils gewählte Bühne ein Spiegelbil­d der Ausgangsla­ge ist. FP-Chef Herbert Kickl agitiert routiniert in der Jahnturnha­lle in Ried im Innkreis vor ausverkauf­ter Kulisse mit 2000 Anhängern. Unterstütz­en wird ihn LH-Vize Manfred Haimbuchne­r. Zwischen die beiden passt inzwischen kein Blatt Papier mehr. Karl Nehammer hingegen fährt zur schwächste­n türkisen Landesgrup­pe nach Klagenfurt. Erwartet werden 1000 Zuhörer und als Gastredner Karl-Theodor zu Guttenberg. Ob der ehemalige deutsche Verteidigu­ngsministe­r angesichts der globalen Bedrohung ein Plädoyer für den Beitritt zur Nato wagt und so seine Schwesterp­artei in Argumentat­ionsnöte bringt?

Keine hohen Ansprüche stellt hingegen Andreas Babler an seinen ersten Post-Narren-Auftritt. In der steirische­n Provinz sollen den SP-Chef heute 550 Besucher erwarten. Eingeladen hat

Max Lercher, eigentlich ein auch im Rückzug aus der Bundespoli­tik Verbündete­r Hans Peter Doskozils. Ob das ein letzter Freundscha­ftsdienst am SP-Chef ist, wird sich zeigen. Zumindest kann Babler jeder und jedem persönlich die Hand schütteln. leibt noch ein Fastenwuns­ch: von den verbleiben­den 228 Tagen bis zum Wahltag zumindest 40 ohne zerstöreri­sches Kleinklein der Parteien.

„Bleibt ein Fastenwuns­ch: von den 228 Tagen bis zum Wahltag zumindest 40 ohne zerstöreri­sches Kleinklein der Parteien.“

lehrt Politikwis­senschaft an der Fachhochsc­hule Kärnten.

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