Kickl teilte aus
FPÖ-Chef: „Sind nicht rechtsextrem.“
ie „Musi“in der Innenpolitik spielte am Mittwoch weit weg von Wien, nämlich in Ried, Klagenfurt und Kobenz. Also dort, wo sich Parteichefs ein Treffen mit den echten Menschen erhoffen, um es entsprechend zu inszenieren.
Seit die FPÖ 1992 der bayrischen Tradition der Aschermittwochsrede Asyl gewährt hat, war dies ein Tanz am Rande der rhetorischen Grenzverletzung. Deshalb, und aufgerüttelt von jüngsten Ereignissen um eine Journalistin, appellierte Bundespräsident Alexander Van der Bellen im Vorfeld an die Parteien zur Mäßigung.
„Wir alle haben es in der Hand, wie gut die Stimmung zwischen uns ist, wie vertrauensvoll oder wie vergiftet“, so der Bundespräsident. Dabei solle man überlegen: „Schaden Sie diesem Menschen damit? Verletzen Sie diese Person damit? Haben Sie Ihre Behauptung, das Gerücht überprüft, gegengecheckt?“und zwar egal, „ob Sie eine Rede vor tausenden Menschen halten, im Freundeskreis ein Gerücht weitererzählen oder einen Witz auf Kosten anderer machen“.
DKickl versprach „demokratischen Klimawandel“ wei Stunden vor Einlass finden sich die ersten FPÖ-Fans vor der Jahnturnhalle in Ried im Innkreis ein, um die besten Biertische zu ergattern. Ein paar Meter weiter demonstrieren die „Omas gegen Rechts“und 200–300 Unterstützer. Zum Auftakt heizt Oberösterreichs Landesparteichef Manfred Haimbuchner in der Halle ein. „Buh“, ruft eine ältere Dame, als er die mahnenden Worte von Bundespräsident Alexander Van der Bellen anspricht. „Tans eana nix o“, sagt Haimbuchner in Richtung Staatsoberhaupt. In der „Remigrationsdebatte“will er eine „Ausschaffung“, die FPÖ werde „jeden Einzelnen außer Landes schaffen“, der illegal hier lebe.
Er dürfe „immerhin noch legal zu euch sprechen“und gewählt werden, „aber gewinnen darf ich offenbar nicht“, poltert wenig später Parteichef Herbert Kickl. Die ÖVP sei die Partei, „die alles kopiert, aber nichts kapiert“, die „Omas gegen Rechts“seien der Beweis, dass man im Alter nicht zwingend gescheiter werde, sonst hätte Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner „davon auch profitiert“. Nach der Wahl werde ein „demokratischer Klimawandel“die anderen Parteien „zusammenstutzen“. Und: „Wir sind nicht rechtsextrem, wir haben nur extrem oft recht.“
Z