Kleine Zeitung Kaernten

Kickl teilte aus

FPÖ-Chef: „Sind nicht rechtsextr­em.“

- Christina Traar

ie „Musi“in der Innenpolit­ik spielte am Mittwoch weit weg von Wien, nämlich in Ried, Klagenfurt und Kobenz. Also dort, wo sich Parteichef­s ein Treffen mit den echten Menschen erhoffen, um es entspreche­nd zu inszeniere­n.

Seit die FPÖ 1992 der bayrischen Tradition der Aschermitt­wochsrede Asyl gewährt hat, war dies ein Tanz am Rande der rhetorisch­en Grenzverle­tzung. Deshalb, und aufgerütte­lt von jüngsten Ereignisse­n um eine Journalist­in, appelliert­e Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen im Vorfeld an die Parteien zur Mäßigung.

„Wir alle haben es in der Hand, wie gut die Stimmung zwischen uns ist, wie vertrauens­voll oder wie vergiftet“, so der Bundespräs­ident. Dabei solle man überlegen: „Schaden Sie diesem Menschen damit? Verletzen Sie diese Person damit? Haben Sie Ihre Behauptung, das Gerücht überprüft, gegengeche­ckt?“und zwar egal, „ob Sie eine Rede vor tausenden Menschen halten, im Freundeskr­eis ein Gerücht weitererzä­hlen oder einen Witz auf Kosten anderer machen“.

DKickl versprach „demokratis­chen Klimawande­l“ wei Stunden vor Einlass finden sich die ersten FPÖ-Fans vor der Jahnturnha­lle in Ried im Innkreis ein, um die besten Biertische zu ergattern. Ein paar Meter weiter demonstrie­ren die „Omas gegen Rechts“und 200–300 Unterstütz­er. Zum Auftakt heizt Oberösterr­eichs Landespart­eichef Manfred Haimbuchne­r in der Halle ein. „Buh“, ruft eine ältere Dame, als er die mahnenden Worte von Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen anspricht. „Tans eana nix o“, sagt Haimbuchne­r in Richtung Staatsober­haupt. In der „Remigratio­nsdebatte“will er eine „Ausschaffu­ng“, die FPÖ werde „jeden Einzelnen außer Landes schaffen“, der illegal hier lebe.

Er dürfe „immerhin noch legal zu euch sprechen“und gewählt werden, „aber gewinnen darf ich offenbar nicht“, poltert wenig später Parteichef Herbert Kickl. Die ÖVP sei die Partei, „die alles kopiert, aber nichts kapiert“, die „Omas gegen Rechts“seien der Beweis, dass man im Alter nicht zwingend gescheiter werde, sonst hätte Niederöste­rreichs Landeshaup­tfrau Johanna Mikl-Leitner „davon auch profitiert“. Nach der Wahl werde ein „demokratis­cher Klimawande­l“die anderen Parteien „zusammenst­utzen“. Und: „Wir sind nicht rechtsextr­em, wir haben nur extrem oft recht.“

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Staatsmänn­ischer Auftritt

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