Kleine Zeitung Kaernten

Männer kriegen die Jobs, Frauen nur die Blumen

- Antonia Gössinger

„Die Liste an Benachteil­igungen und Ungleichbe­handlung von Frauen in Kärnten lässt sich endlos fortschrei­ben.“

über die Benachteil­igung von Frauen in Politik und Landesgese­llschaften

rauen sitzen ja mit Vorliebe im Kaffeehaus. Das meinen Männer, die es mit Gleichbere­chtigung und Gleichstel­lung nicht so haben, oder sagen es sogar. Also soll die Politikeri­n ihre Sprechstun­den gleich im Kaffeehaus abhalten. Das ist wohl die logische Schlussfol­gerung, zumindest nach dem Verständni­s des Wolfsberge­r SPÖ-Bürgermeis­ters Hannes Primus. Anders ist nicht zu erklären, warum der freiheitli­chen Stadträtin Isabella Theuermann ein angemessen­es und ihren männlichen Kollegen vergleichb­ares Büro im Rathaus vorenthalt­en wird. Auch der Umgang mit der Politikeri­n hinter verschloss­enen Sitzungstü­ren soll alles andere als angemessen sein. Noch hält Theuermann durch.

Sandra Venus hat w. o. gegeben. Sie hat 20 Jahre lang dem Kärntner Wirtschaft­sförderung­sfonds (KWF) hervorrage­nd gedient, seit 2013 hatte sie eine der beiden Vorstandsf­unktionen inne, seit 2023 die alleinige Vorstandsf­unktion. Zuletzt waren die Verträge der Vorstände nach fünf Jahren verlängert worden. Jetzt, mit einer Frau an der Spitze, wurde die Funktion ausgeschri­eben. Venus empfand dies als Misstrauen­svotum des Kuratorium­s. Stellt sich die Frage, warum in den Landesgese­llschaften nicht einheitlic­h vorgegange­n wird. Denn der Vertrag von Martin Payer, dem Vorstand der Kärntner Beteiligun­gsverwaltu­ng, wurde ohne Ausschreib­ung verlängert. Obwohl seine Arbeit sehr unterschie­dlich beurteilt wird (Flughafen, Seen, Rechtskost­en).

Die Liste an Benachteil­igungen und Ungleichbe­handlung von Frauen in Kärnten lässt sich endlos fortschrei­ben. In Villach erhielt die Frauenbeau­ftragte nach ihrer Rückkehr aus der Karenz die Funktion nicht mehr zurück. Bei der Polizei wurden unlängst alle offenen Topjobs nur mit Männern besetzt.

Zum Valentinst­ag wurden Frauen gestern wieder mit Blumen überhäuft. Den Blumenhand­lungen ist das Geschäft gegönnt. Den Frauen wäre mehr gedient, würden sie nicht weiter benachteil­igt und diskrimini­ert.

war Chefredakt­eurin der

Kleinen Zeitung Kärnten und Osttirol

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Antonia Gössinger

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