Männer kriegen die Jobs, Frauen nur die Blumen
„Die Liste an Benachteiligungen und Ungleichbehandlung von Frauen in Kärnten lässt sich endlos fortschreiben.“
über die Benachteiligung von Frauen in Politik und Landesgesellschaften
rauen sitzen ja mit Vorliebe im Kaffeehaus. Das meinen Männer, die es mit Gleichberechtigung und Gleichstellung nicht so haben, oder sagen es sogar. Also soll die Politikerin ihre Sprechstunden gleich im Kaffeehaus abhalten. Das ist wohl die logische Schlussfolgerung, zumindest nach dem Verständnis des Wolfsberger SPÖ-Bürgermeisters Hannes Primus. Anders ist nicht zu erklären, warum der freiheitlichen Stadträtin Isabella Theuermann ein angemessenes und ihren männlichen Kollegen vergleichbares Büro im Rathaus vorenthalten wird. Auch der Umgang mit der Politikerin hinter verschlossenen Sitzungstüren soll alles andere als angemessen sein. Noch hält Theuermann durch.
Sandra Venus hat w. o. gegeben. Sie hat 20 Jahre lang dem Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds (KWF) hervorragend gedient, seit 2013 hatte sie eine der beiden Vorstandsfunktionen inne, seit 2023 die alleinige Vorstandsfunktion. Zuletzt waren die Verträge der Vorstände nach fünf Jahren verlängert worden. Jetzt, mit einer Frau an der Spitze, wurde die Funktion ausgeschrieben. Venus empfand dies als Misstrauensvotum des Kuratoriums. Stellt sich die Frage, warum in den Landesgesellschaften nicht einheitlich vorgegangen wird. Denn der Vertrag von Martin Payer, dem Vorstand der Kärntner Beteiligungsverwaltung, wurde ohne Ausschreibung verlängert. Obwohl seine Arbeit sehr unterschiedlich beurteilt wird (Flughafen, Seen, Rechtskosten).
Die Liste an Benachteiligungen und Ungleichbehandlung von Frauen in Kärnten lässt sich endlos fortschreiben. In Villach erhielt die Frauenbeauftragte nach ihrer Rückkehr aus der Karenz die Funktion nicht mehr zurück. Bei der Polizei wurden unlängst alle offenen Topjobs nur mit Männern besetzt.
Zum Valentinstag wurden Frauen gestern wieder mit Blumen überhäuft. Den Blumenhandlungen ist das Geschäft gegönnt. Den Frauen wäre mehr gedient, würden sie nicht weiter benachteiligt und diskriminiert.
war Chefredakteurin der
Kleinen Zeitung Kärnten und Osttirol
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