Kleine Zeitung Kaernten

Ärger um Bezahlmeth­ode am Krankenhau­sparkplatz

Am Parkplatz des Elisabethi­nen-Krankenhau­ses kann nur online gezahlt werden. Neue Lösung geprüft.

- Marco-William Ninaus

Zuerst herrscht Verwunderu­ng, dann kommt die Verwirrung, die sich abschließe­nd in Verärgerun­g ummünzt. Diese drei Phasen des Parkens durchleben derzeit zahlreiche Klagenfurt­erinnen und Klagenfurt­er am Parkplatz des Elisabethi­nen-Krankenhau­ses. Die Parkgebühr von zwei Euro pro Stunde kann vor Ort nämlich weder mit Bargeld noch mit einer Bankomatka­rte beglichen werden. Es gibt keine Schranken mehr, dafür wird bei der Einfahrt das Kennzeiche­n des Fahrzeuges erfasst. Zum Bezahlen ist ein Smartphone ein Muss. Ein QR-Code am Parkplatz führt auf eine Website, auf der man Kennzeiche­n und Bezahlmeth­ode angibt.

Technisch weniger begabte Krankenhau­sbesucher stehen vor einer großen Hürde. „Wo sollen ältere Personen ihr Fahrzeug abstellen, wenn sie einen Termin haben und kein modernes Handy besitzen?“, fragt sich Johann Glaser aus Wölfnitz. Robert Mertelj aus Klagenfurt teilt diese Ansicht. Erst kürzlich brachte er seine 77-jährige Mutter ins Krankenhau­s und kam in den Genuss dieser Parkerfahr­ung. „Wer verwendet sowas? Ab einer gewissen Altersgrup­pe ist das wie ein Buch mit sieben Siegeln.“

Ein System, das auf Wunsch der Grundstück­sbesitzer im Jänner eingeführt wurde. Im Dezember 2022 kaufte das Unternehme­n „K2BKlag202­2 GmbH“das Grundstück, seit Jänner 2024 verantwort­et die Firma „Goldbeck Parking Services“die Parkraumbe­wirtschaft­ung. „Es ist die servicefre­ieste Variante“, sagt Andreas Körbisch, einer der zwei Grundstück­sbesitzer. „Das Bezahlsyst­em verhindert Rückstaus an Ein- und Ausfahrten durch das Lösen oder Einführen von Tickets, verringert das Müllaufkom­men von Papiertick­ets und ermöglicht das bequeme Bezahlen auch von unterwegs oder Zuhause“, heißt es von Goldbeck, die in Deutschlan­d und Österreich für 150 Parkstätte­n verantwort­lich ist. Personen, die keine Möglichkei­t zur Online-Zahlung haben, würde man über die ausgeschil­derte Hilfshotli­ne eine Rechnung anbieten. „Ich weiß, dass es schwierig ist, das moderne System zu akzeptiere­n. Aber es ist nicht extrem komplizier­t“, sagt Körbisch.

Eine Änderung ist aber in Aussicht, denn aufgrund vieler Beschwerde­n werden Gespräche mit Liegenscha­ftseigentü­mer und dem Krankenhau­s geführt, um weitere Bezahlmögl­ichkeiten zu evaluieren. Zahlungen mit Bargeld schließen alle Seiten aber aus.

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TRAUSSNIG Die Leitungen der Hilfshotli­ne des Parkplatzb­etreibers laufen heiß

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