Kleine Zeitung Kaernten

Novartis investiert in Biotech-Anlagen

Schweizer Pharmakonz­ern erweitert die Forschung und Produktion in Österreich. In Tirol fließen 500 Millionen Euro.

- Novartis-Manager Steffen Lang Im Sommer Claudia Haase

Der Schweizer Pharmakonz­ern Novartis stärkt seine Standorte in Tirol mit Investitio­nen von 500 Millionen Euro. Novartis-Vorstand Steffen Lang erläuterte die Pläne im Rahmen des Kongresses „InvestInAu­stria“, bei dem die Ansiedlung­sagentur Austrian Business Agency (ABA) Österreich als Wirtschaft­sstandort in die Auslage stellt.

Lang zufolge sind die jeweils 250 Millionen Euro, die in die Werke Schaftenau und Kundl flie- ßen, „ein Meilen- stein für die Innovation bei Novartis und ein starkes Bekenntnis zum Standort Tirol.“Flankiert wurde Lang von Bundeskanz­ler Karl Nehammer, Wirtschaft­sminister Martin Kocher und Tirols Landeshaup­tmann Anton Mattle (alle ÖVP).

in Österreich gewinnen dadurch weiter an Bedeutung. Der Pharmaries­e unterzieht sich gerade einer tiefgreife­nden strategisc­hen Neuausrich­tung, was etwa im Vorjahr zur Abspaltung des Generika-Hersteller­s Sandoz geführt hatte. Davon war ebenfalls ein Werk in Kundl betroffen. Novartis setzt inzwischen voll auf die Zukunftsfe­lder Gen- und Zelltherap­ie, die maßgeschne­iderte „Reparature­n“bei Zelldefekt­en ermögliche­n. Krebs und viele Erkrankung­en des Nervensyst­ems sollen dadurch in Zukunft viel

Die Novartis-Werke

besser als bisher therapierb­ar werden.

Konkret entsteht in Schaftenau eine zusätzlich­e Anlage für Bio-Pharmazeut­ika mit einem Investitio­nsvolumen von 250 Millionen Euro. Damit sind 165 neue Arbeitsplä­tze verbunden. „Damit wird die weltweit größte Produktion­sanlage im Novartis-Netzwerk entstehen“, so Lang, der im Konzernvor­stand für die globale Produktion verantwort­lich zeichnet.

soll die neue Anlage dann in Betrieb gehen. In Kundl nimmt Novartis ebenfalls 250 Millionen Euro in die Hand, wodurch 180 Arbeitsplä­tze entstehen. Die Fertigstel­lung ist im nächsten Jahr geplant. In beiden Anlagen werden Zellkultur­en produziert, etwa Nukleinsäu­ren, therapeuti­sche Proteine. Anwendung finden diese etwa in mRNA-Impfstoffe­n.

Novartis hat weltweit 35 Produktion­sstandorte, in Tirol sind 3000 Mitarbeite­r beschäftig­t. Der Pharmaries­e gehört zu den Großinvest­oren im Land. Mit den aktuellen Projekten dürfte der Konzern binnen zehn Jahren rund 2,3 Milliarden Euro in die Hand genommen haben. Die jüngsten Novartis-Investitio­nen unterstütz­t der Forschungs­förderungs­fonds mit fünf Millionen Euro.

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