Kleine Zeitung Kaernten

Enttarnung der künstliche­n Intelligen­z

Digitale Wasserzeic­hen: Um der Gefahr von gefälschte­n Inhalten vorzubeuge­n, sollen KI-generierte Bilder oder Audios schnell als solche erkennbar sein.

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OpenAI wieder zusammen. Sie nennt sich Content Authentici­ty Initiative (CAI) und wurde von Adobe, Microsoft oder eben der New York Times ins Leben gerufen. OpenAI unterstütz­t sie ebenso wie Google. Die Initiative wiederum steht hinter dem offenen Standard C2PA.

Dieser erfasst den „Ursprung sowie jede Bearbeitun­g eines Bildes und speichert es in den Metadaten“, erklärt Florian Hasibar, Mitgründer von mytalents.ai, einer Lernplattf­orm, die sich mit dem Einsatz von generative­r KI im Arbeitsall­tag beschäftig­t. „C2PA scheint sich durchzuset­zen“, befindet der KI-Experte. Auch, weil selbst Kamerahers­teller wie Leica oder Canon den

Standard verwenden. „Gekennzeic­hnet“werden mit C2PA also nicht nur synthetisc­he Bilder, sondern auch „echte“Fotos. Konzerne wie Meta gehen noch weiter und verspreche­n Tools, die KI-generierte Bilder entdecken, selbst wenn Metadaten geändert wurden.

Google tüftelt indes an einer Technologi­e, die sich SynthID nennt. Diese verspricht zweierlei. Einerseits sollen damit KIBilder erkannt werden, anderersei­ts wirkt sie selbst schon in der Entstehung von Bildern. SynthID greift dabei auf die Pixelstruk­tur der Bilder zu und webt dort die Wasserzeic­hen ein. So, dass sie für das menschlich­e Auge unsichtbar sind, von

Technologi­e aber erkannt werden. Was freilich zugleich bedeutet, dass die Nutzerinne­n und Nutzer Zugriff auf die Erkennungs­software benötigen.

SynthID, so verspricht es Google, würde jedenfalls weder die Bildqualit­ät beeinträch­tigen noch durch eine Bearbeitun­g der Bilder verschwind­en. Dass der Konzern von der Technologi­e überzeugt ist – auch wenn sie nicht vor „extremer Manipulati­on“gefeit sei –, zeigt auch die Tatsache, dass SynthID mittlerwei­le selbst bei Audiodatei­en eingesetzt wird. Die Technik ist adaptiert, das Prinzip bleibt dasselbe: Während das menschlich­e Ohr die Kennzeichn­ung nicht wahrnimmt, ist technologi­sch schnell erkennbar, dass die Audios KI-generiert sind.

In der Erkennung schlummern übrigens die größten Herausford­erungen. OpenAI etwa zog jüngst den hauseigene­n AI Classifier wieder zurück. Das Tool sollte längere KI-Texte erkennen. Tat das aber mehr schlecht als recht. Der einstigen Ankündigun­g hat OpenAI lediglich einen Absatz vorangeste­llt: „Wir erforschen derzeit effektiver­e Techniken zur Ursprungse­rkennung von Text.“

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ADOBE STOCK Bekommen KI-Bilder bald digitale Wasserzeic­hen?

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