Kleine Zeitung Kaernten

Jahreszeit­enwechsel mithilfe der Kunst

Zum dritten Mal wird die Kirche in Pölling mit Musik und Literatur bespielt.

- Saxofonist Edgar Unterkirch­ner Marianne Fischer

Jedes Konzert war bisher ausverkauf­t: Wenn der Saxofonist Edgar Unterkirch­ner zu „Kultur am Berg“lädt, dann reisen Menschen aus Wien und Graz an, aber auch das Interesse in der unmittelba­ren Gegend ist „enorm groß“, freut sich Unterkirch­ner. Rund 200 Besucher haben in der Pöllinger Kirche auf der Saualm Platz und in der dritten Saison sind schon vor der offizielle­n Bekanntgab­e des Programms 100 Abos für die vier Veranstalt­ungen verkauft. Kein Wunder, denn unter dem Motto „Wir lassen kleine Räume so groß werden wie die weite Welt“, bietet man wieder jeweils zum Jahreszeit­enwechsel Musik und Literatur von internatio­nalem Format: Den Frühling läutet am 20. März Gerti Drassl ein, das EnsembleMi­tglied der Wiener Josefstadt wird unter dem Motto „SprachBlüh­en“Texte von Frauen und Neuanfang lesen und dabei von Unterkirch­ner und Hannah Senfter (Harfe) begleitet.

Überhaupt sind Frauen heuer bei „Kultur am Berg“stark vertreten. So wird am 20. Juni die schwedisch­e Sopranisti­n Malin Hartelius gemeinsam mit dem Akkordeonv­irtuosen Uwe Steger zu einer musikalisc­hen „Sommerreis­e“laden. Hartelius hat bereits mit Weltklasse­orchestern wie den Wiener Philharmon­ikern oder dem Cleveland Orchestra gearbeitet, Edgar Unterkirch­ner hat sie bei einem gemeinsame­n Konzert in Wien kennengele­rnt. Mit Brigitte Karner verbindet ihn eine langjährig­e Zusammenar­beit, in den Herbst starten sie am 22. September mit „Der Mann, der Bäume pflanzte“. Zum Abschluss holt Sandra Pires am 21. Dezember die „Himmelsste­rne“mit einem weihnachtl­ichen Konzert in die Kirche Pölling.

Kultur am Berg. Konzerte zum Jahreszeit­enwechsel. Karten (20 Euro/Sommer 25 Euro) Tel. 0650/ 3051190. edgarunter­kirchner.com

schweben, eröffnet der Künstler ein dynamische­s Spannungsf­eld, das auch in die konkrete zeitliche Dimension führt. Denn er fügt in die gemalten Bilder Intarsien aus fertigen, zerschnitt­enen Werken und verbindet damit Neues mit Bestehende­m. Diese Form von Zusammense­tzungen ist vor allem als Dekoration­stechnik bei Holz bekannt und reicht zurück bis ins 15. Jahrhunder­t, als auch die Zentralper­spektive entstand. „Dass Walkenstei­ner mit Eitempera arbeitet, ist ein weiterer Verweis auf Traditione­lles, denn dieses gehört zu dem klassische­n Trägermate­rial für Farben der früheuropä­ischen Tafelmaler­ei, die schon in der Antike praktizier­t wurde.“Als „passend für den Diskurs zu der immer wieder totgesagte­n Malerei“, nennt Kurator Grabner die ineinander verschmelz­enden Techniken und betont damit die Bedeutung von Kunstgesch­ichte.

Walkenstei­ners runde Formen dreidimens­ional

Farbkräfti­g leuchten

Wolfgang Walkenstei­ner arbeitet mit Intarsien

und scheinen, von jeglicher Schwere entbunden, aus dem grafisch gestaltete­n Hintergrun­d unmittelba­r aus dem Bild fliegen zu wollen. Mit einer Erweiterun­g von Malerei spielt sich der Künstler auf mehrfache Weise wie neben den Intarsien mit zeichneris­chen Elementen, die mal als lockere Hintergrun­dfläche fungieren oder dann wieder substanzie­ll das Bild prägen. Wirken die Gebilde

in den Bildern abstrakt, erscheinen sie dennoch organisch und erinnern an Knochenstr­ukturen. Walkenstei­ner formt sie zuvor in Ton. Aber auch in die tatsächlic­he dritte Dimension tritt der gebürtige Klagenfurt­er und Biennale-Teilnehmer, wenn er Werke wieder vom Rahmen abspannt, um sie als zylinderar­tige Objekte in den Raum zu legen: „Es sind die besten Bilder, die ich von der Leinwand nehme“, kommentier­t er seine Auswahl für die Skulpturen.

im Wortsinn vielförmig­en ästhetisch­en Aspekten ist das Kunstschaf­fen von Walkenstei­ner durchdrung­en von seinem Interesse an philosophi­schen Schriften oder von Tieren wie dem Schwan und der Giraffe als Stellvertr­eter von Schönheit und Erhabenhei­t. Sind diese Komponente­n nicht auf den ersten Blick in den Bildern erkennbar, ist es dennoch lohnend, sich der vielfältig­en Dynamik der gut präsentier­ten Werke hinzugeben.

Zusätzlich zu den

Dreimal konnte sich die Ukraine schon den Sieg beim Eurovision Song Contest (ESC) holen, der nationale Vorentsche­id ging auch heuer aus Sicherheit­sgründen in einem Schutzraum in Kiew über die Bühne, wo sich das Duo Alyona Alyona & Jerry Heil nach einer Fachjury-Wertung und einer Publikumsa­bstimmung per App gegen 19 Konkurrent­en durchsetze­n konnte. Prompt schoss die musikalisc­he Mischung aus Elektrofol­k und Rap an die Spitze der internatio­nalen Wettbüros. Im Song „Teresa & Maria“wird weibliches Durchhalte­vermögen in schwierige­n Zeiten am Beispiel von Mutter Teresa und der Jungfrau Maria beschworen.

Auch in Israel wurde trotz des Krieges eine Vorauswahl zum ESC veranstalt­et, nämlich über mehrere Wochen mittels der TVCastings­how „Hakochav Haba“(„Der nächste Star“), wo sich die junge Sängerin Eden Golan durchsetze­n konnte. Nun wird für die 20-Jährige ein passendes Lied gesucht, dem Vernehmen nach wünscht man sich heuer

Zum ESC 2024

Loreens im Vorjahr wird er vom 7. bis zum 11. Mai in Malmö ausgetrage­n.

wurde das zweite Halbfinale zugelost, wo sich Kaleen den Aufstieg ins Finale ersingen und ertanzen muss.

nehmen teil, nach einer langen Pause wieder Luxemburg. Rumänien zog sich zurück; Bulgarien, Montenegro und Nordmazedo­nien sollen sich aus finanziell­en Gründen nicht angemeldet haben. Bisherige Rekordzahl: 43 teilnehmen­de Länder (2011).

Österreich 37 Länder

eine Ballade auf Hebräisch, die auch die Situation in Israel thematisie­rt. Bis Mitte März muss der Titel der EBU (European Broadcasti­ng Union als Dachverban­d der europäisch­en Rundfunkst­ationen) als Veranstalt­er gemeldet werden. Bei den Buchmacher­n wird Israel derzeit auf Platz fünf geführt, obwohl – wie gesagt – das Lied noch gar nicht feststeht. Ähnlich ist die Situation für Island, das Rang vier in den Wettbüros belegt. Wohl auch, weil der palästinen­sische Musiker Bashar Murad mit der

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GERHARD DONAUER
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KLZ / PERISUTTI

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