Aus der Seilbahn wurde ein Steg
Aktuell wird über die Errichtung eines begehbaren Steges über den Wörthersee diskutiert. Visionen dieser Art gab es schon früher. Sie reichen ins 19. Jahrhundert zurück.
Pörtschach. 2200 Meter lang sollte die Seilbahn werden – vom Strandbad Pörtschach direkt zum Aussichtsturm des Pyramidenkogels führen. 20 Millionen Euro sollte das Vorhaben kosten. Und es war noch mehr geplant: Von einem Ausbau des Pyramidenkogels zum Erlebnisberg, der Schaffung von überdachten Einkaufsstraßen und zusätzlichen Parkhäusern wurde geträumt. 50 bis 60 Millionen Euro sollten dafür im Endausbau
investiert werden. Geworden ist aus den ehrgeizigen Plänen bekanntlich bis heute nichts.
ereilte nahezu zeitgleich einen Tunnel durch den See, der quasi als Alternative zur Seilbahn angedacht wurde. Von einer Architektengruppe aus Graz stammte der Vorschlag, den Wörthersee mit einer „schwebenden Röhre“zu untertunneln. Radfahrer
Dasselbe „Schicksal“
und Fußgänger sollten diese nutzen. Vom Südufer hätte dann ein Sessellift die Besucher weiter auf den Pyramidenkogel bringen sollen. Die versenkte Betonröhre sollte in etwa fünf Metern Tiefe im Wasser „schweben“und die Schifffahrt nicht behindern. Doch auch der Tunnel blieb bis dato eine Vision.
Wer in historischen Unterlagen blättert, wird merken, dass es schon viel früher „mutige Pläne“rund um den See gab. Das zeigte etwa eine Ausstellung im Jahr 2017 in Keutschach. So lagen bereits 1897 Pläne für eine elektrische Schmalspurbahn auf den Pyramidenkogel auf dem Tisch. 1949 schlugen Wiener Architekten vor, dort einen Sessellift zu errichten – Hotel auf dem Pyramidenkogel inklusive. Und auch die Seilbahn-Idee soll schon einmal im Jahr 1953 diskutiert worden sein.
MARTIN MAYERHOFER:
Derzeit stufe ich es noch als Idee oder Vorhaben, aber noch nicht als konkretes Projekt ein. Denn es ist nicht zu einem Gesamtpaket mit einem Veranstaltungsprogramm geschnürt.
Hat der Steg das Potenzial, den Tourismus in der Wörtherseegemeinde oder vielleicht sogar in ganz Kärnten zu beleben?
Wenn es in eine Gesamtidee eingebettet ist, wie es zum Beispiel die Künstlerstadt Gmünd mit ihren Veranstaltungen macht, schon. Doch derzeit ist da nur die Idee einer Kopie von Christos Italien-Projekt im Jahr 2016. Das kann medial für eine kurze Aufmerksamkeit sorgen, bleibt aber vielleicht ein schlechter Abklatsch von „Floating Piers“am italienischen Iseosee. Ein Steg allein ist einfach zu wenig.
Was braucht es noch, damit es nachhaltig für den heimischen Tourismus wirken kann?
Derzeit ist der Steg eine schöne Masche auf einem leeren Karton, den man noch mit Inhalt füllen müsste. Unter anderem müsste man sich die Frage stellen, soll das Projekt kulturaffine Gäste oder Wassersportler ansprechen, wie kann das nächtigungswirksam sein und welche Saison soll belebt werden.
Spitzenkandidatin ALG
Spitzenkandidat FCG-ÖAAB