Kleine Zeitung Kaernten

Brunner plant Konzerndat­enbank

Lehren aus Signa: Finanzmini­ster will Konzerndat­enbank in der Finanz etablieren.

- Claudia Haase

Ob Finanzmini­ster Magnus Brunner (ÖVP) damit bei Justizmini­sterin Alma Zadić (Grüne) offene Türen einrennt, ist noch nicht bekannt, jedenfalls unternimmt er einen eigenen Vorstoß, um Bilanzprak­tiken wie im Signa-Konzern besser als bisher einzudämme­n. Die Immobilien­gruppe war bewusst kleinteili­g und verschacht­elt aufgebaut worden, um eine gemeinsame, komplett durchgerec­hnete Bilanzieru­ng zu verhindern. Brunner will jetzt mit einer Konzerndat­enbank für die Finanzverw­altung Ernst machen, „um Firmengefl­echte besser überblicke­n zu können“.

Beim Firmenbuch ortet Brunner Benutzerun­freundlich­keit und entspreche­nden Verbesseru­ngsbedarf. Die Pläne für die neue Konzerndat­enbank kündigte Brunner im Podcast des Ministeriu­ms „Finance Friday“an. Zuletzt hatte es viel Kritik daran gegeben, dass die Signa Holding vor sechs Jahren ihren Firmensitz von Wien nach Innsbruck verlegte und damit auch ein anderes Finanzamt zuständig wurde. An einem Punkt treffen sich die Pläne Brunners mit jenen der Justizmini­sterin: Beide wollen höhere Strafen, wenn Bilanzen wie im Fall Signa massiv verspätet gelegt werden. Die Zahlen, die genannt wurden, beginnen bei 2100 Euro für mittlere Unternehme­n bis zu 20.000 für große oder 50.000 Euro für Firmen im öffentlich­en Interesse. Strafen, die sich am Jahresumsa­tz orientiere­n, lehnt Brunner dagegen ab.

Zadić hatte zuletzt einen 5Punkte-Plan vorgelegt, der etwa beinhaltet, dass Privatstif­tungen ihre Abschlüsse offenlegen müssen. Hintergrun­d ist hier, dass Signa-Gründer René Benko viele Beteiligun­gen über zwei von ihm gegründete Privatstif­tungen hält. In dem Podcast erklärt Brunner, dass in den Sanierungs­verfahren auch möglicher Vermögensv­erschiebun­g nachzugehe­n sei.

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APA Finanzmini­ster Magnus Brunner

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