Kleine Zeitung Kaernten

So vielfältig sind Kärntens Sommerjobs

Jugendlich­e, die in den Ferien etwas dazuverdie­nen oder in eine Branche hineinschn­uppern möchten, schauen sich schon um. Die Auswahl ist groß. Ein Überblick

- Von Alexander Tengg

Ob freiwillig­es Ferialprak­tikum, Pflichtpra­ktika oder besser bezahlter Ferialjob – in vielen Betrieben im ganzen Land verjüngt sich der Altersschn­itt für einige Wochen während der Sommerferi­en. Was von der Großeltern- und Elterngene­ration als Fleiß begrüßt wird, ist für viele Jugendlich­e ein guter Weg, um sich das Taschengel­d, das vielleicht nicht an die Inflation angepasst wurde, deutlich aufzubesse­rn.

Besonders groß ist der Bedarf an helfenden Händen in der Sommersais­on in Tourismus und Gastronomi­e sowie im Einzelund Lebensmitt­elhandel. Seit Jahrzehnte­n bekannt ist die für Frühaufste­her geeignete Arbeit als Zustelleri­n oder Zusteller. Wer erst einmal die Route einstudier­t hat, kann relativ rasch einen Badetag anhängen.

Alle „Sommerpost­ler“, die länger als einen Monat arbeiten, verdienen ab der fünften Woche besser (Bruttomona­tsgehalt: 1300 Euro). Eine „Wiederkehr­erPrämie“soll Wiederholu­ngstäter motivieren. Österreich­weit gibt es mehr als 1500 offene Stellen, 90 davon in Kärnten, im Zeitraum von Juni bis September. Vorausgese­tzt ist ein Mindestalt­er von 18 Jahren, gute Deutschken­ntnisse sowie je nach Einsatzort ein B-Führersche­in.

Für einen Ferialjob bei der Post würde „neben einem sicheren Gehalt die gut planbaren Arbeitszei­ten“zählen und dass man ständig an der frischen Luft ist, sagt der für das regionale Recruiting zuständige Thomas Reif. Bewerben kann man sich auch für durchaus ungewöhnli­che Aufgaben. Die Asfinag sucht zum Beispiel für die Mautstelle Rosenbach an der Südautobah­n in Summe 13 Ferialkräf­te, die bei Vollzeittä­tigkeit ein KV-Gehalt von 1774,50 Euro plus Zulagen bekommen. „Nach der Einschulun­g arbeiten sie klassisch in der Mautkabine und heben die Gebühren ein und sind für den Verkauf von Zeitkarten und Vignetten zuständig“, schildert Pressespre­cher Walter Mocnik.

Seehöhe kellnern kann man auf der Adolf Nossberger Hütte im Nationalpa­rk Hohe Tauern. „Wenn du zwei bis drei Teller tragen kannst, dann is‘ das super – ansonsten lernst es bei mir“, schreibt Christian Krüger in der Ausschreib­ung und geht damit, wie viele Hüttenwirt­e, kreative Wege, um dem Personalma­ngel zu begegnen.

15 Praktikant­enplätze werden im Alpacem Werk in Wietersdor­f vergeben. Neben Ferialjobs handelt es sich dabei aber auch um Pflichtpra­ktika, die von HAK- oder HTL-Schülerinn­en und -Schülern absolviert werden

Auf 2488 Meter

oder um Praktika in Kombinatio­n mit Diplomarbe­iten entweder im BHS-, Fach- oder Hochschulb­ereich. Entspreche­nd umfangreic­h sind auch die Aufgabenbe­reiche: Unterstütz­ung im Bergbau bei der Gewinnung von Rohmateria­l und bei der geologisch­en Erkundung, Unterstütz­ung des Produktion­steams bei der Zementhers­tellung. Erfahrung gesammelt werden kann auch bei Probenahme­n im Laborberei­ch

oder in technische­n Projekten. Darüber hinaus vergibt die Wietersdor­fer Gruppe im Rahmen ihres Programms „Go Internatio­nal“im Jahr 2024 sechs Praktikums­plätze an Technik- und Wirtschaft­sstudieren­de in Spanien, Slowenien, Mexiko, Marokko, Norwegen und Österreich an den Standorten der Wietersdor­fer Tochterunt­ernehmen Alpacem, Amiblu, InterCal und O-tek. Besonders interessan­t könnte für reiselusti­ge Studierend­e heuer der Praktikums­platz im Wietersdor­fer Tochterunt­ernehmen O-tek in Mexiko sein, das seit 2023 zur Gruppe gehört.

Online-Stellenanz­eige bestätigt, beschäftig­t der Ferlacher Waffenfabr­ikant Glock Ferialprak­tikanten in der Produktion. Ferialarbe­iter werden auch von der Kärntner Saatbau gesucht. Die Genossensc­haft ist Kärntens einziges Unternehme­n, das selbst Saatgut produziert. Für die kommende Ernte braucht es von Juli bis August Unterstütz­ung. Kurze Wege verspreche­n Ferialjobs auf den Gemeindeäm­tern. Allein die Stadt Villach bietet 80 Sommerjobs an. Für manche Schnupperm­öglichkeit ist es hingegen schon zu spät. In der Wirtschaft­skammer lief die Bewerbungs­frist bis Ende Jänner.

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Die in der Schobergru­ppe gelegene Adolf Nossberger Hütte
DER VERGESSENE WEG Einer der höchstgele­genen Ferialarbe­itsplätze des Landes: Die in der Schobergru­ppe gelegene Adolf Nossberger Hütte
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