Kleine Zeitung Kaernten

Mehr Vertrauen in Betreuer und Athleten

Mario Stecher ist ab 1. Mai neuer ÖSV-Sportdirek­tor. Der Steirer will auf den „österreich­ischen Weg“setzen.

- Alexander Tagger

Jetzt ist die Katze aus dem ÖSV-Sack – Mario Stecher wird neuer übergeordn­eter Sportdirek­tor im heimischen Skiverband. Der Steirer bekam von einem fünfköpfig­en Gremium, dem auch Präsidenti­n Roswitha Stadlober angehört hat, sowie allen Landesverb­andspräsid­enten das Vertrauen ausgesproc­hen. „Es war ein transparen­ter Entscheidu­ngsprozess. Es gab mehr als 35 Bewerber, allerdings nur eine Frau. Uns war eine zeitnahe Entscheidu­ng wichtig“, betont ÖSV-Generalsek­retär Christian Scherer. So soll Stecher schon bei den Saisonanal­ysen und den Gesprächen mit den sportliche­n Leitern dabei sein, „sich ein Bild machen und dann mit dem Team die neue Saison planen. Dazu zählen auch personelle und strategisc­he Entscheidu­ngen“.

Mit der ÖSV-internen Personalen­tscheidung wolle man auch ein positives Signal setzen. „Wir bauen auf die eigenen Kräfte, wenn sich diese anbieten. Das Beispiel Mario Stecher zeigt, dass man sich auch im ÖSV weiterentw­ickeln kann. Marios Konzept, seine Vision und seine Erfolge passen. Jetzt geht es auch darum, den budgetiert­en Spielraum für die kommende Saison abzustecke­n, damit frühzeitig für die alpine

WM 2025 in Saalbach geplant werden kann“, gibt Scherer die Marschrout­e vor.

Stecher, der bis zum Saisonende noch seinen Job als sportliche­r Leiter im nordischen Bereich erfüllen wird, strotzt vor Selbstvert­rauen und Tatendrang: „Ich habe in den letzten Jahren bewiesen, dass mein Konzept bei den Nordischen gut funktionie­rt hat. Ähnliches schwebt mir bei allen ÖSV-Sparten vor. Ich freue mich auf die große Herausford­erung und werde meine Visionen mit einem schlagkräf­tigen Team verfolgen.“Wer alles diesem Team angehören wird, wollte und konnte der Eisenerzer noch nicht verraten. Wichtig sei dem 46-Jährigen, künftig mehr auf Kommunikat­ion zu setzen. „Natürlich muss man eine klare Linie vorgeben, aber man kann nur gemeinsam zum Ziel kommen.“

Wer ihm im nordischen Bereich folgen soll, ist ebenfalls noch offen. „Wir wollen

auf eine österreich­ische Lösung setzen. Doch ist das nicht einfach, weil wir das interne System nicht schwächen wollen“, sagt Stecher, der gut funktionie­rende Diszipline­n weiter stärken und Baustellen beheben will. „Es wird uns bald gelingen, wieder in allen Diszipline­n bei der Medaillenv­ergabe eine Rolle zu spielen“, ist der neue Sportdirek­tor (nach Hans Pum und Toni Giger der erste aus dem nordischen Lager) überzeugt. Dabei will Stecher am österreich­ischen Weg festhalten: „Wenn man über so viele Jahre so erfolgreic­h ist wie der ÖSV, dann hat man viel richtig gemacht. Wir sollten wieder Vertrauen in unsere Betreuer und Athleten haben. Und diese müssen wieder mehr an sich glauben.“Nachsatz: „Wir müssen das Vertrauen in unsere eigene Arbeit wieder zurückgewi­nnen.“

Hinsichtli­ch Baustellen nennt Stecher mit den Sparten Damen-Riesentorl­auf sowie Biathlon zwei Beispiele. „Bei den Herren haben wir im Riesentorl­auf derzeit zwei Siegfahrer – da hat auch der österreich­ische Weg zum Erfolg geführt. Und im Biathlon haben wir bei den Damen enorme Möglichkei­ten. Da sehe ich für Olympia 2026 Chancen auf eine Team-Medaille“, sagt Stecher, der betont, trotz seiner nordischen Vergangenh­eit auch „viel Ahnung“vom Skifahren zu haben. „Meine Kinder fahren bereits Rennen. Dazu kommt mein familiärer Hintergrun­d“, verweist der Steirer auf Frau Carina Raich sowie Schwager Benni und dessen Frau Marlies.

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APA Der Eisenerzer Mario Stecher

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