Ganz großes Drama
Das Londoner Frauenquinett „The Last Dinner Party“wird gerade als große Pop-Sensation gehandelt. Nicht ganz zu Unrecht.
So lautstark wie die Hypemaschine im Falle Taylor Swift rattert dieses Werkl nicht, aber wenn die BBC in ihrer jährlichen Umfrage das „Next Big Thing“sucht (und findet), ist auch einiges an Aufregung garantiert. Und diesmal ist die britische Pop-Welt besonders in Wallung, denn zu feiern gibt es ein Londoner Quintett mit dem Namen „The Last Dinner Party“. Dieser Tage veröffentlichten die fünf Frauen mit „Prelude to Ecstasy“ihr Debütalbum – und das ist fürwahr ein rauschendes Fest für alle Sinne.
Denn „The Last Dinner Party“veranstalten ein opulentes optisches und musikalisches Fest voll Theatralik, Dekadenz und überschäumender Lebensfreude. Das ist ganz großes Kino, ganz großes Drama, dementsprechend ekstatisch geraten die Live-Auftritte der Band. Die Musik selbst? Ein tatsächlich sehr ansprechendes Zwischending aus Barock-Pop, Art-Rock und extrem glamourösen Songs, die sich sofort in den Gehörgängen festkrallen. Die Musikerinnen selbst nennen David Bowie als größten Einfluss, aber auch Vorbilder wie die Sparks, Amanda Palmer, Florence + The Machine
oder Siouxsie and the Banshees lassen grüßen.
Jene, die der großen Aufregung und der Ekstase misstrauen, werfen der Band Künstlichkeit, Kalkül und Manierismus vor, was freilich im Pop-Business zu den Grundzutaten gehört. Das Frauenquintett rund um Sängerin Abigail Morris ist bereits seit 2022 umtriebig und spricht offensichtlich auch die ältere Generation an. Die Rolling Stones haben die Band als Vorgruppe gebucht, die große Bühne wartet auch im Mai beim Primavera Festival in Barcelona. Nicht ganz so groß ist die Bühne in Wien, wo „The Last Dinner Party“am 26. Februar in der Grellen Forelle auftreten. Das Konzert ist natürlich längst ausverkauft – dem Hypewerkl sei Dank.