Wirft Bayern bei Tuchel das Handtuch?
Der FC Bayern verlor in Bochum mit 2:3 und ist seit drei Pflichtspielen ohne Punkt. Der Trainerstuhl von Thomas Tuchel wackelt.
Ausgerechnet ein Österreicher schoss Rekordmeister Bayern München in der Deutschen Bundesliga endgültig in die Krise. Kevin Stöger sorgte mit seinem Elfmetertreffer zum zwischenzeitlichen 3:1 beim Sieg seiner Bochumer für Aufregung im Freistaat. Eigentlich wollte sich der „FC Hollywood“im Ruhrpott für die Niederlagen gegen Leverkusen (0:3) und Lazio Rom (0:1) rehabilitieren. Anstelle eines Happy Ends gab es bei der 2:3-Auswärtsniederlage aber einen echten Schocker – mit ungewissem Ausgang auf der Trainerbank.
Zu Beginn lief für die Gäste auch noch alles nach Plan. Jamal Musiala schoss sein Team in Führung (14.) und jubelte erleichtert mit den Kollegen auf dem Platz. Die Bochumer drehten aber noch vor der Pause die Partie. Takuma Asano und Keven Schlotterbeck per Kopf nach Stöger-Eckball stellten auf 2:1 für den Außenseiter. In der zweiten Hälfte kassierte Dayot Upamecano
seinen zweiten Platzverweis binnen vier Tagen. Nach Glatt-Rot am Mittwoch gegen Lazio in der Champions League flog der Franzose diesmal wegen wiederholten Foulspiels mit der Ampelkarte vom Platz. Sein zweites Gelb-Foul hatte zudem einen Elfmeter zur Folge, den Stöger zum 3:1 verwandelte. Im Anschluss gelang den Bayern trotz guter Möglichkeiten nur noch ein Tor durch Harry Kane. Aufgrund der Fanproteste war die Partie zwischenzeitlich mehrere Minuten unterbrochen.
Der Druck in München wird mit der Niederlage höher, die Luft dünner für Trainer Thomas Tuchel. „Es war extrem unglücklich, deswegen unterscheiden sich die 90 Minuten von der zweiten Hälfte gegen Lazio und
auch über weite Strecken von der Niederlage gegen Leverkusen“, sagte der Deutsche und fügte an: „Die Niederlage war nicht gerecht, es ist extrem viel gegen uns gelaufen. Ich empfinde die Niederlage anders als die letzten beiden. Es war nicht verdient.“Die Diskussionen um seine Person versteht Tuchel: „Das passiert nach jeder Niederlage.“Von Bayern-CEO Jan-Christian
Dreesen gab es Rückendeckung. „Selbstverständlich“sei Tuchel gegen nächste Woche gegen Leipzig noch Trainer.
Viel Drama gab es auch zwischen Freiburg und Frankfurt. ÖFB-Stürmer Sasa Kalajdzic war dort nach acht Minuten ohne Fremdeinwirkung zu Boden gegangen und hielt sich sein rechtes Knie. Der 26-Jährige hatte bereits zwei Kreuzbandrisse im
Schockmoment für Teamstürmer Sasa Kalajdzic
linken Knie. Kalajdzic, der selbstständig in die Kabine gehen konnte, kam in Hälfte zwei auf Krücken zurück zur Frankfurter Ersatzbank und wurde nach dem Match zur genauen Abklärung ins Spital gebracht. „Dort wird er eingehend untersucht. Wir hoffen, dass es nichts Negatives ist, aber das kann ich auch nicht versprechen“, sagte Eintracht-Trainer Dino Toppmöller. KalajdzicErsatz Ansgar Knauff erzielte anschließend zwei Tore und brachte damit die Eintracht mit
2:1 bzw. 3:2 in Führung. Doch den Auswärtssieg vereitelte der in der 77. Minute eingewechselte Michael Gregoritsch, der in der 89. Minute zum Freiburger Ausgleich einköpfelte. In der 98. Minute kratzte Tuta einen Schuss des Steirers gerade noch von der Linie und verhinderte damit den Doppelpack. „Ich bin glücklich, dass wir noch unentschieden gespielt haben. Am Ende kann ich aber sogar noch das 4:3 machen“, sagte Gregoritsch zum umkämpften 3:3.