Vom Girlie zur Göttin
Nicole Kidman (56) drehte in Hallstatt. Oder auch nicht.
Der Hollywoodstar Nicole Kidman gab den österreichischen Medien in den letzten Tagen einige Rätsel auf. War Kidman in Hallstatt? Komparsen behaupteten gegenüber dem ORF, mit ihr gedreht zu haben. Oder kommt sie doch erst im März? Fix ist: Es gibt Dreharbeiten zur Kidman-Serie „Nine Perfect Strangers“, in der die in Australien aufgewachsene Schauspielerin einen WellnessGuru verkörpert.
Kidman ist nicht die erste Hollywood-Größe, die von der Leinwand auf den Schirm gewechselt ist, in den letzten Jahren ist sie in der Serienwelt omnipräsent, obendrein spielt sie weiterhin in Filmen, allein heuer sollen zwei neue Kinoarbeiten dazukommen.
Die Frau, die offenbar wie eine Besessene dreht, hat schon diverse Karrierestufen hinter sich: Ein gelocktes Girlie und jugendlicher Shooting-Star, heiratete sie 1990 Tom Cruise und wurde von der Filmindustrie zur Behübschung von Action- und Fantasyfilmen eingesetzt. Zum Glück nur ein kurzer Umweg, denn bald arbeitete sie mit den besten Regisseuren und wurde zu einer der führenden Schauspielerinnen ihrer Generation. „Portrait of a Lady“von Jane Campion, „The Others“von Alejandro Amenábar, „Dogville“von Lars von Trier, „The Hours“von Stephen Daldry: Ein Meisterwerk folgte auf das nächste, in den Klatschspalten blieb sie dennoch. Dass die Ehe mit Tom Cruise unterschwellig ein Thema von Stanley Kubricks „Eyes Wide Shut“war, half der Publicity des Films und auch dem Team Cruise/ Kidman, das 2001 aber wieder Geschichte war.
Der Countrymusiker Keith Urban trat an ihre Seite, dazu gesellten sich ein Oscar und sechs Golden Globes. Ihre Darstellungen sind enorm feingliedrig, sie kann aber auch auf den Putz hauen, ihr Facettenreichtum ist scheinbar unendlich, und wenn sie nicht die Lust am Filmen verliert (nichts weist darauf hin), wird diese Frau noch mindestens 20 Jahre Schirm und Leinwand beherrschen.