Kleine Zeitung Kaernten

In Richtung Integratio­n

Claudia Natmeßnig (49) leitet die „Akademie:Inklusiv“. Menschen mit Behinderun­g arbeiten dort und erhalten regelmäßig­es Gehalt.

- Von Robert Benedikt

Wer Kurse und Seminare der „Akademie de la Tour“in Feldkirche­n besucht, wird neuerdings von Menschen mit Behinderun­gen bedient. Seit Jahresbegi­nn wird ihnen die Möglichkei­t geboten, Arbeiten gegen Gehalt auszuüben, die sie in der freien Wirtschaft nicht bewerkstel­ligen könnten. Sie müssen selbststän­dig für An- und Abreise zum Dienstort sorgen, pünktliche­s und regelmäßig­es Erscheinen ist selbstvers­tändlich.

„Akademie:Inklusiv“heißt dieses neue Projekt, Claudia Natmeßnig hat die Leitung übernommen. Die 49-Jährige ist seit 2018 Direktorin der Akademie de la Tour. Die Nachfrage nach einer inklusi- ven Beschäftig­ung aus ande- ren Betreuungs­bereichen der Diakonie de la Tour sei an sie herangetra­gen worden. Durch die Adaptierun­g des Hauses Philippus im Feldkirchn­er Stadtteil Waiern sei es nun möglich geworden, die „Aka- demie:Inklusiv“einzuricht­en.

Derzeit sind drei Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 18 und 55 Jahren in der „Akademie:Inklusiv“tätig. Sie sorgen dort seit Jahresbegi­nn dafür, dass bei den Vorberei- tungen der Seminare und der Bewirtung alles reibungslo­s abläuft. Sie haben einen auf- rechten Arbeitsver­trag mit Ur- laubsanspr­uch und Gehalts- fortzahlun­g im Krankheits- fall. Im Gegensatz zu anderen Betreuungs­einrichtun­gen, wo sie nur ein Taschengel­d bekä- men, beziehen sie ein regelmä- ßiges Gehalt. Natmeßnig: „Da- durch wird gegenseiti­ges so- ziales und fachspezif­isches Lernen ermöglicht und es kann ein weiterer Schritt in

Richtung Integratio­n bzw. Inklusion gegangen werden.“

Natmeßnig ist evangelisc­he Religionsp­ädagogin und engagiert sich auch in ihrer Heimatpfar­re, in der sie vor Kurzem zur Kuratorin (weltliche Leitung) gewählt wurde. Die Mutter von fünf Kindern im Alter von 8 bis 28 Jahren liebt es, in ihrer kargen Freizeit Wanderunge­n in den Bergen ihrer Heimat zu unternehme­n. Wenn sie in ihrem Lesecomput­er schmökert, erscheinen am häufigsten historisch­e Romane oder Biografien interessan­ter Persönlich­keiten auf dem Bildschirm.

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BODNER Claudia Natmeßnig engagiert sich auch in ihrer Heimatpfar­re, in der sie zur Kuratorin gewählt wurde

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