„Es geht um 310.000 Bau-Beschäftigte“
Ausbau der Wohnbauförderung und Erleichterungen bei Finanzierung gefordert.
ie Bauwirtschaft kämpft derzeit mit einigen Problemen: Höhere Zinsen, rigide Vorgaben für Hypothekarkredite und eine schwache Konjunktur belasten die Branche. Gemeinsam mit Josef Muchitsch, Vorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz, forderte WK-Präsident Harald Mahrer von der Regierung ein Maßnahmenpaket, um die Bauwirtschaft wieder anzukurbeln. Es gehe um 310.0000 Beschäftigte am Bau, betonen beide. Die Bundesregierung hatte zuletzt Maßnahmen zur Belebung der Baukonjunktur in Aussicht gestellt.
Von 2020 bis 2023 stiegen die Baukosten um 25 bis 35 Prozent, so Mahrer. Die Fertigstellungsquote werde bei den aktuellen Rahmenbedingungen von 2022 bis 2026 um rund 25 Prozent zurückgehen. Wie berichtet, pochen die Sozialpartner in drei Bereichen auf wesentliche Änderungen: Der Ausbau der Wohnbauförderung, steuerliche Maßnahmen sowie Erleichterungen bei der Finanzierung.
Bei der Wohnbauförderung könnten die ersten eigenen vier Wände entsprechend gefördert werden, so Mahrer. Muchitsch sprach sich ebenfalls
Dfür den Ausbau der Förderung aus: Es reiche nicht, wenn Wohnbaukosten von der Steuer abgesetzt werden könnten, so Muchitsch. „Das Geld wird sofort gebraucht, nicht ein Jahr später“.
Steuerliche Maßnahmen wie Freibeträge oder günstigere Abschreibungsfristen seien abgesehen davon jedoch ein wesentlicher Bestandteil des Pakets. Bei der Finanzierung von Immobilien ortet man Handlungsbedarf. Die KIMVerordnung zur Kreditvergabe müsse gelockert werden.
Kärntens Arbeitsmarkt- und Wohnbaureferentin Gaby Schaunig (SPÖ) fordert rasch konkrete Schritte. Sie schlägt eine Verdreifachung jener Mittel vor, die im Zukunftsfonds für Wohnbau und Sanierung vorgesehen sind. Der Bund soll zudem fix verzinste Darlehen zu günstigen Konditionen an die Länder vergeben, die diese dann etwa an Häuslbauer weiterreichen. In Kärnten investiert die öffentliche Hand heuer 1,13 Milliarden Euro in Bauund Sanierungsprojekte. Alleine in den Bereich Wohnbau gehen rund 180 Millionen Euro Landesmittel.