Kleine Zeitung Kaernten

„Nawalnys erschütter­nder Tod war ein vorgezeich­neter Weg“

Der Tod des mutigen russischen Regimekrit­ikers Alexej Nawalny macht auch unsere Leserinnen und Leser betroffen.

- Martin Haider, Werner Stitz, Ilse Gerhardt, Franz Fasching,

enn man den „Todes- marsch“von Nawalny die letzten Jahre ver- folgt hat, war das erschütter­nde Lebensende leider schon vorge- zeichnet. Permanente Verfol- gung durch Polizei, KGB und an- dere brutale Organisati­onen fand täglich statt. Misshand- lungen bis hin zur Vergiftung waren die grausamen Vorzei- chen der Putin-Diktatur, denn im eigenen Land verträgt er kei- ne Feinde.

Nawalny hat seine politische Arbeit vor das gemeinsame Familienle­ben gestellt. War sein Ableben das wirklich wert, ge- gen diesen Despoten kommt keiner an, selbst Freunde, Oli- garchen, Generäle und viele mehr wurden ohne Mitleid getötet. Tausende tote Soldaten wer- den von ihren Familien betrau- ert. Dabei ist Putin selbst ein fehlerbeha­fteter Unmensch als Führer und stürzt Russlands Be- völkerung in eine dauer- hafte Lebenskris­e, in welcher nur er und seine Vasallen gut le- ben. Ein Horror für Russland und auch für Europa. Ich spreche Na- walnys Hinterblie­benen mein Beileid aus.

WWer ist der Nächste?

Danke, Herr Patterer, für Ihren

Leitartike­l zum Tod des russi- schen Widerstand­skämpfers. Besonders der Satz: „Der freie Westen muss geschlosse­n und abschrecku­ngsfähig bleiben“, hat meine volle Unterstütz­ung. Denn Diktatoren wie Putin schrecken vor nichts zurück. Da- her muss es im demokratis­chen Westen Pflicht sein, die Ukraine im Abwehrkamp­f gegen Russ- land voll zu unterstütz­en. Wer kommt als Nächstes dran, wenn Russland als Sieger in diesem Krieg hervorgeht? Leider brö- ckelt in letzter Zeit bei den west- lichen Ländern die volle Solidari- tät zur Ukraine.

Die Aussage von Matznetter, Nawalnys Tod sei ein ungeklär- ter medizinisc­her Todesfall ge- wesen, ist nicht nachvollzi­ehbar und scharf zu verurteile­n.

Posthumes Lamento

Das internatio­nale Lamento nach Nawalnys Tod müsste nicht sein, wenn all das Entset- zen von Hilfsorgan­isationen wie Amnesty Internatio­naI, Medien, Politik, der Nato, der Kirchen und sogar der Staatsober- häupter zu Lebzeiten des un- beugsamen und todesmuti- gen russischen Widerstand­skämpfers schrift- lich und mündlich geäußert und stets wiederholt worden wä- re. Im Westen nichts Neues: Es herrschte auffällige Stille um den leidvollen Kampf dieses Ge- rechten, der von allen erwähnten Kräften gleichsam alleingela­ssen wurde. Daher sind diese Nachrufe von einer Wehmut und Peinlichke­it begleitet, viel- leicht auch von einer gewissen Scham über die eigene Untätig- keit.

Auch die Verantwort­lichen von Amnesty Internatio­nal soll- ten den voraussehb­ar gewese- nen Tod des Putin-Gegners über- denken, der vielleicht durch ständige Proteste verhindert worden wäre. Eine einzige Aus- sendung, vor Wochen gebracht, hat da – natürlich – nichts be- wirkt. Dieser Vorwurf trifft auch die westlichen Medien, die nun posthum die Trommeln rühren. Angesichts des qualvollen Schicksals von Alexej Nawalny hätten nur laut geschriene, un- aufhörlich­e Proteste etwas aus- richten können.

Den Menschen bleibt dieser mutige Held und Märtyrer un- vergessen.

Der Kreml hat Angst

Nachdem Alexej Nawalny, unge- planterwei­se, einen Giftmord- anschlag überlebt hat, wurde nun sein Leben, mit höchstem staatliche­m Segen, ausgelösch­t. Wie schwach seid ihr denn in Wirklichke­it, dass ihr vor dem kritischen, gewaltlose­n Denker solche Angst hattet?

Offen gesagt „Nawalnys Ver- mächtnis“und „Der Mann, der Pu- tin Angst machte“, 18. 2.

Weißkirche­n

Voitsberg

IG Literatur Kärnten, Klagenfurt

Deutsch Goritz

Wer stoppt Putin?

Zu Ihrer ausgezeich­neten Berichters­tattung erlauben Sie mir folgende Anmerkunge­n: Nun hat Putin es geschafft. Vor ein paar Jahren überlebte Nawalny noch mit Müh und Not das Giftattent­at. Dann hat man ihn drei Jahre lang schön langsam im sibirische­n Gulag auf Raten getötet. Gefoltert mit ständigem Schlafentz­ug und Verweigeru­ng von ärztlicher Hilfe. Kaum vorstellba­r, was dieser Märtyrer erleiden musste.

Man muss sich immer mehr fragen, wer und wie kann man Putin endlich stoppen? Hier im Westen ist man leider immer noch zu blauäugig. Die Diskussion, welche Waffen man an die Ukraine liefern sollte, dreht sich immer mehr im Kreis. Aber ohne schwere Waffen wird es nicht möglich sein, Putin zu bezwingen. Das sieht man ja jetzt schon auf dem Schlachtfe­ld. Nur die wenigsten europäisch­en Politiker wollen jedoch begreifen, dass, wenn die Ukraine an Russland fällt, auch die Länder der EU von Russlands Expansion betroffen sind.

Um das Andenken Nawalnys in Ehren zu halten, muss die Ukraine so schnell wie möglich mit den schwersten Waffen aus den USA und Europa versorgt

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