„Nawalnys erschütternder Tod war ein vorgezeichneter Weg“
Der Tod des mutigen russischen Regimekritikers Alexej Nawalny macht auch unsere Leserinnen und Leser betroffen.
enn man den „Todes- marsch“von Nawalny die letzten Jahre ver- folgt hat, war das erschütternde Lebensende leider schon vorge- zeichnet. Permanente Verfol- gung durch Polizei, KGB und an- dere brutale Organisationen fand täglich statt. Misshand- lungen bis hin zur Vergiftung waren die grausamen Vorzei- chen der Putin-Diktatur, denn im eigenen Land verträgt er kei- ne Feinde.
Nawalny hat seine politische Arbeit vor das gemeinsame Familienleben gestellt. War sein Ableben das wirklich wert, ge- gen diesen Despoten kommt keiner an, selbst Freunde, Oli- garchen, Generäle und viele mehr wurden ohne Mitleid getötet. Tausende tote Soldaten wer- den von ihren Familien betrau- ert. Dabei ist Putin selbst ein fehlerbehafteter Unmensch als Führer und stürzt Russlands Be- völkerung in eine dauer- hafte Lebenskrise, in welcher nur er und seine Vasallen gut le- ben. Ein Horror für Russland und auch für Europa. Ich spreche Na- walnys Hinterbliebenen mein Beileid aus.
WWer ist der Nächste?
Danke, Herr Patterer, für Ihren
Leitartikel zum Tod des russi- schen Widerstandskämpfers. Besonders der Satz: „Der freie Westen muss geschlossen und abschreckungsfähig bleiben“, hat meine volle Unterstützung. Denn Diktatoren wie Putin schrecken vor nichts zurück. Da- her muss es im demokratischen Westen Pflicht sein, die Ukraine im Abwehrkampf gegen Russ- land voll zu unterstützen. Wer kommt als Nächstes dran, wenn Russland als Sieger in diesem Krieg hervorgeht? Leider brö- ckelt in letzter Zeit bei den west- lichen Ländern die volle Solidari- tät zur Ukraine.
Die Aussage von Matznetter, Nawalnys Tod sei ein ungeklär- ter medizinischer Todesfall ge- wesen, ist nicht nachvollziehbar und scharf zu verurteilen.
Posthumes Lamento
Das internationale Lamento nach Nawalnys Tod müsste nicht sein, wenn all das Entset- zen von Hilfsorganisationen wie Amnesty InternationaI, Medien, Politik, der Nato, der Kirchen und sogar der Staatsober- häupter zu Lebzeiten des un- beugsamen und todesmuti- gen russischen Widerstandskämpfers schrift- lich und mündlich geäußert und stets wiederholt worden wä- re. Im Westen nichts Neues: Es herrschte auffällige Stille um den leidvollen Kampf dieses Ge- rechten, der von allen erwähnten Kräften gleichsam alleingelassen wurde. Daher sind diese Nachrufe von einer Wehmut und Peinlichkeit begleitet, viel- leicht auch von einer gewissen Scham über die eigene Untätig- keit.
Auch die Verantwortlichen von Amnesty International soll- ten den voraussehbar gewese- nen Tod des Putin-Gegners über- denken, der vielleicht durch ständige Proteste verhindert worden wäre. Eine einzige Aus- sendung, vor Wochen gebracht, hat da – natürlich – nichts be- wirkt. Dieser Vorwurf trifft auch die westlichen Medien, die nun posthum die Trommeln rühren. Angesichts des qualvollen Schicksals von Alexej Nawalny hätten nur laut geschriene, un- aufhörliche Proteste etwas aus- richten können.
Den Menschen bleibt dieser mutige Held und Märtyrer un- vergessen.
Der Kreml hat Angst
Nachdem Alexej Nawalny, unge- planterweise, einen Giftmord- anschlag überlebt hat, wurde nun sein Leben, mit höchstem staatlichem Segen, ausgelöscht. Wie schwach seid ihr denn in Wirklichkeit, dass ihr vor dem kritischen, gewaltlosen Denker solche Angst hattet?
Offen gesagt „Nawalnys Ver- mächtnis“und „Der Mann, der Pu- tin Angst machte“, 18. 2.
Weißkirchen
Voitsberg
IG Literatur Kärnten, Klagenfurt
Deutsch Goritz
Wer stoppt Putin?
Zu Ihrer ausgezeichneten Berichterstattung erlauben Sie mir folgende Anmerkungen: Nun hat Putin es geschafft. Vor ein paar Jahren überlebte Nawalny noch mit Müh und Not das Giftattentat. Dann hat man ihn drei Jahre lang schön langsam im sibirischen Gulag auf Raten getötet. Gefoltert mit ständigem Schlafentzug und Verweigerung von ärztlicher Hilfe. Kaum vorstellbar, was dieser Märtyrer erleiden musste.
Man muss sich immer mehr fragen, wer und wie kann man Putin endlich stoppen? Hier im Westen ist man leider immer noch zu blauäugig. Die Diskussion, welche Waffen man an die Ukraine liefern sollte, dreht sich immer mehr im Kreis. Aber ohne schwere Waffen wird es nicht möglich sein, Putin zu bezwingen. Das sieht man ja jetzt schon auf dem Schlachtfeld. Nur die wenigsten europäischen Politiker wollen jedoch begreifen, dass, wenn die Ukraine an Russland fällt, auch die Länder der EU von Russlands Expansion betroffen sind.
Um das Andenken Nawalnys in Ehren zu halten, muss die Ukraine so schnell wie möglich mit den schwersten Waffen aus den USA und Europa versorgt