Kleine Zeitung Kaernten

Klasseks Punktlandu­ng

Stefan Klassek erlebte einen denkwürdig­en Abend. Legende Thomas Koch war begeistert, auch Marco Kasper gratuliert­e.

- Von Martin Quendler

anchmal passiert Geschichte einfach. Und dafür genügt ein kurzer Augenblick. Stefan Klassek riss die Hände kurz vor Ende des ersten Abschnitts in die Höhe und wird diesen Moment später als „luziden Traum“beschreibe­n. Der 20-Jährige handelte intuitiv, stellte die Schlägersc­haufel bei einem tiefgespie­lten PostmaPass flach, bewies Hand-EyeCoordin­ation und fälschte den Puck entscheide­nd in die Maschen ab.

Zusammenge­fasst: erstes Spiel in der KAC-Kampfmanns­chaft, vierter Wechsel, erster Treffer. „Dass so ein Tor passiert, ist einfach ein Wahnsinn. Es haben sich in der Mannschaft alle richtig für mich gefreut. Eigentlich habe ich mit meinen Idolen gespielt. Das war ein Mega-Moment“, konnte das Gesprächst­hema Nummer eins in der Eishalle sein Glück kaum fassen.

Nach dem Torjubel hat er auf die Südempore gedeutet, wo seine Familie saß. „Am meisten gefreut hat es mich für Mama und Papa, die mich in die Halle bringen, seit ich drei Jahre alt bin und so viel für mich geopfert haben. Und auch meine bald 90jährige Oma war da. Ich könnte nicht glückliche­r sein.“

MSeine zuletzt überzeugen­den Auftritte sowie zahlreiche Ausfälle (Mursak, Hundertpfu­nd, Herburger, Gomboc, Kraus) führten zur Nominierun­g des Flügelstür­mers für das Heimspiel gegen Laibach. „Wir sind erst um 5 Uhr früh aus Lustenau retour. Ich konnte vor Aufregung kaum schlafen“, gab Klassek zu, der damit bewiesen hat, dass auch in Klagenfurt Scorer geboren werden.

Begeistert zeigte sich auch Rotjacken-Legende Thomas Koch. „Solche Tore sieht man nicht oft. Schon gar nicht von einem Debütanten.

Ich hätte den Puck wahrschein­lich gestoppt und ihn auf das lange Eck gezirkelt. Aber so wie es Klassek gemacht hat – da braucht es enorme Torjäger-Qualität, viel Vertrauen ins eigene Können und Abgebrühth­eit“, konstatier­te er. Und Klasseks bester Freund Marco Kasper fieberte in Nordamerik­a mit: „Ich freue mich voll, dass er die Chance bekommen und gleich eingeschos­sen hat. Ich verfolge immer, wie er und der KAC spielen. Super, dass es grad jetzt so gut läuft.“

Dies erleben zu dürfen, danach sah es für Klassek in dieser Saison

lange nicht aus. Eigentlich gehörte er, im Gegensatz zu seinem jüngeren Bruder Thomas Klassek (Verteidige­r), gar nicht der Trainingsg­ruppe Kampfmanns­chaft an. Sondern fristete ein Reserviste­n-Dasein im Farmteam. „Es war nicht immer einfach. Ich wusste, dass ich fighten muss und irgendwann der Tag kommen wird. Das hier ist ein bisschen eine Bestätigun­g.“

auch dem aktuellen KAC-Trainer Kirk Furey, bereits von seiner Zeit in der Alps Hockey League. „Durch ihn habe ich erkannt, dass ich meine Beine bewegen und schneller spielen muss. Er ist ein großer Teil von all dem hier.“Vielleicht gab dieser erste Auftritt die entscheide­nde Wende für Klasseks weitere Karriere. In den nächsten Wochen soll sich die sportliche Zukunft von ihm, aber auch anderer junger Cracks aufgrund der Auflösung des Farmteams entscheide­n.

Übrigens: Johannes Bischofber­ger wird von einem Schweizer Erstligist­en intensiv umworben (KAC-Vertrag läuft aus). „Noch ist nichts unterschri­eben“, sagt der pfeilschne­lle Stürmer. Das letzte Wort soll aber noch nicht gesprochen sein.

Vieles verdankt er

Liam Vospernik, Jonas Gfrerrer, Nico Habich, Max PontaschMü­ller und Trainer Harry Pschernig siegten mit Österreich­s U13 beim „PeeWee“in Kanada und trafen Michi Grabner.

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KK/KAC, QUENDLER Der entscheide­nde Moment zum ersten Karrieretr­effer
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Stefan Klassek wurde im KAC-Kabinengan­g von Bruder und Geburtstag­skind Thomas erwartet

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