Politischer Häftling tot
Die wahre Präsidentin von Belarus.
ie gilt als die wahre Gewinnerin der Präsidentschaftswahl in Belarus 2020 und sollte eigentlich Präsidentin in Minsk sein: Swetlana Tichanowskaja stieg in den Wahlkampf gegen Alexander Lukaschenko ein, als ihr Mann Sergej von der Kandidatenliste gestrichen und schließlich festgenommen wurde. Sieben Mitglieder ihres Stabes wurden während ihres Wahlkampfes festgenommen. Obwohl sie gar nie vorgehabt hatte, in die Politik zu gehen, zog sie ihren Wahlkampf durch – und gewann. Lukaschenko hatte die zweifache Mutter unterschätzt. Er weigerte sich, die Macht abzugeben; Tichanowskaja stellte sich ihm in der Folge bei den Massenprotesten entgegen. Als das Regime drohte, ihr die Kinder abzunehmen und diese in ein Waisenhaus zu stecken, ging Tichanowskaja ins Exil. Ihr Mann wurde in der Folge zu 18 Jahren Haft verurteilt.
Tichanowskaja forderte stets friedliche Proteste und faire Neuwahlen. Das Regime erklärte sie zur „Extremistin“, schrieb sie zur Fahndung aus und verurteilte sie in Abwesenheit zu 15 Jahren Haft. Tichanowskaja kämpft weiter für die Freilassung der politischen Gefangenen in Belarus. Von Europa fordert sie, stärkeren wirtschaftlichen Druck auf das Regime Lukaschenko auszuüben, um Zugeständnisse zu erreichen.
Ser belarussische Oppositionelle Igor Lednik ist tot. Lednik, der wegen „Diffamierung“des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko inhaftiert war, sei im Alter von 64 Jahren gestorben, teilte seine frühere sozialdemokratische belarussische Partei (Gramada) mit. Die Menschenrechtsorganisation Wjasna bestätigte die Angaben. Im Gefängnis hatte sich sein Gesundheitszustand „erheblich verschlechtert“, wie die Partei weiter mitteilte. Die genaue Ursache seines Todes und der Todeszeitpunkt sind noch unklar. Nach Angaben von Wjasna sitzen 1400 politische Häftlinge in Belarus im Gefängnis.
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