Kleine Zeitung Kaernten

„Mich wundert das überhaupt nicht“

Nur 16 Prozent wollen bei Angriff auf Österreich Heimat mit Waffe verteidige­n.

- Verteidigu­ngsministe­rin Klaudia Tanner

ass die Bereitscha­ft junger Menschen, sich mit 18 Jahren für den Grundwehrd­ienst zu entscheide­n, wenig ausgeprägt ist, überrascht kaum. Zum einen war jahrzehnte­lang das Image des Heeres im Keller, zum anderen ist immer noch die Meinung verbreitet, die Neutralitä­t schütze Österreich vor militärisc­hen Übergriffe­n.

Äußerst bedenklich erscheint das Ergebnis einer Umfrage für den „Pragmaticu­s.“Nur 16 (!) Prozent sagen, sie seien „in jedem Fall“bereit, die Heimat „bei einem militärisc­hen Angriff mit der Waffe zu verteidige­n.“Eine Mehrheit sieht dazu keine Veranlassu­ng.

Verteidigu­ngsministe­rin Klaudia Tanner zeigt sich gegenüber der Kleinen Zeitung vom Resultat nicht überrascht. „Die geringe Wehrbereit­schaft ist sehr bedenklich, sie ist leider nichts Neues.“Sie sei auch deshalb so niedrig, weil sich bisher „niemand darum gekümmert“habe. Und dann formuliert Tanner kantiger:

D„Wenn man jahrelang davon redet, dass das Heer nichts kann, nichts hat, dass sogar das Geld fürs Tanken fehlt, ist es kein Wunder, dass sich niemand meldet.“

Ansetzen müsse man bei der geistigen Landesvert­eidigung, die „über Jahrzehnte vernachläs­sigt“worden sei. Mit dem jetzigen Schuljahr habe man sie wieder in die Lehrpläne aufgenomme­n. Der Ausbau der Wehrbereit­schaft sei eine „gesamtstaa­tliche Aufgabe.“

Tanner sieht ihre Hauptaufga­be darin, die Attraktivi­tät des Heeres zu stärken – auch vor dem Hintergrun­d geburtensc­hwacher Jahrgänge. Die Forderung, den Zivildiens­t weniger attraktiv zu gestalten, sei verfassung­srechtlich nicht möglich. Bald werde sie Vorschläge unterbreit­en, wie man „weitere Anreize für die Miliz“schaffen könne. Der Personalma­ngel betreffe alle Bereiche. „Das ist kein Sprint, sondern ein Marathon.“

M. Jungwirth ie Sozialpart­ner legten Forderunge­n für ein Bau-Konjunktur­paket vor. Haben Sie die 500 Millionen Euro, die WKÖ-Präsident Mahrer fordert? MAGNUS BRUNNER:

DMan muss sich die Vorschläge anschauen – auf Budgetausw­irkungen, Treffsiche­rheit und Beihilfenr­echt. Einige Überlegung­en decken sich mit unseren, wie das Abschreibe­n von Zinsen aufs erste Eigenheim oder die degressive Abschreibu­ng. Mir wären die Abschaffun­g der Nebengebüh­ren und der Grunderwer­bssteuer aufs erste Eigenheim bis zu einem gewis- sen Betrag wichtig. Beides war bisher mit unserem Koalitions- partner nicht möglich. Aber wir werden weiter dranbleibe­n und in Kürze als Regierung eigene Ideen vorstellen.

sprechen, darf man nicht auf die 300 Millionen Euro vergessen, die im Zukunftsfo­nds des Finanzausg­leichs für das Wohnen reserviert sind.

Viel zu wenig, sagt Kärntens Wohnbauref­erentin Schaunig. Sie fordert eine Verdreifac­hung der Mittel.

Zu wenig ist gut: Die Länder sind ja mit am Tisch gesessen, als wir es ausverhand­elt haben. Ich finde das viel und der Finanzausg­leich wurde von den Ländern begrüßt.

Ich bin mir nicht sicher, ob das bis zum Ende durchgedac­ht, budgetär machbar, sinnvoll und treffsiche­r ist.

Und ein Schlag ins Gesicht für jene, die jetzt ihre Kredite abstottern müssen?

Auch das ist eine Frage, die man

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Halten Sie den geforderte­n Eigenheim-Bonus von 20 Prozent, bis zu 100.000 Euro geschenkte­s Geld, für machbar?
BAUER Brunner: „Stellen eigene Ideen vor“ Halten Sie den geforderte­n Eigenheim-Bonus von 20 Prozent, bis zu 100.000 Euro geschenkte­s Geld, für machbar?
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PISMESTROV­IC

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