„Die Vorsitz-Debatte in der SPÖ war vorhersehbar“
Interne Querschüsse und gut gemeinte Ratschläge sowie Zurufe von außen, wie zuletzt durch den Gewerkschaftschef Josef Muchitsch, seien wenig konstruktiv, zumal in einem Wahljahr.
ie ehemals staatstragen- de SPÖ befindet sich schon wieder in einer un- säglichen Debatte über ihren Vorsitzenden, was jedoch vorhersehbar war. Folgende Theorie dazu: Nach der letztjährigen Mitgliederbefragung über den Parteivorsitz und die Spitzen- kandidatur zur bevorstehenden Nationalratswahl schied Rendi- Wagner als Drittplatzierte zur großen Überraschung aller aus. Zur Wahl zum SPÖ-Vorsitzenden stellten sich daher Doskozil und Babler. Zur noch größeren Über- raschung gewann Babler, mit dem niemand gerechnet hatte.
Jetzt in der Schockstarre, sei- ne retrograde und nicht mehr- heitsfähige Ideologie kennend, erklärt man Doskozil, das gerin- gere „Übel“, zum Sieger. Diese „Manipulation“fliegt auf und man schiebt die Schuld auf das Microsoft Excel-Programm (peinlich). Augenscheinlich er- kennen immer mehr SPÖ-Gran
Dden, dass Babler überfordert ist (er mag ja ein guter Bürgermeis- ter sein) und das Ziel, den nächs- ten Bundeskanzler zu stellen, mit diesem Spitzenkandidaten sehr schwer zu erreichen sein wird.
Querschüsse schaden
Als überzeugter Sozialdemokrat und als eingetragenes Partei- mitglied seit Jugendtagen bin ich enttäuscht, von den Be- schwichtigungen des SPÖ-Lan- desparteivorsitzenden und Lan- deshauptmannes Peter Kaiser, zu erfahren. Bezüglich der jüngsten Wortmeldung des Ge- werkschafters Josef Muchitsch sagte Kaiser in einem Ö 1-Inter- view, dessen Forderung nach einer Kurskorrektur sei „nicht schlimm“, kritische Beiträge sei- en wichtig, um die Partei nach vorne zu bringen. Eine derartige Äußerung ist in der gegenwärti- gen Lage destruktiv – ermutigt sie doch zu weiteren Querschüs- sen.
Kaiser hat die innerparteili- chen Rivalitäten infolge des Machtverlusts der SPÖ Kärnten ab 1989 unmittelbar erlebt: die Streitigkeiten zwischen Metel- ko und Ausserwinkler, die Bloß- stellung Ambrozys, die Demon- tage Schaunigs, die als „gutge- meinte Ratschläge“getarnten permanenten öffentlichen Ein- würfe der drei mächtigen (und machtbewussten) Gerhards – Köfer, Seifried, Mock. Diese Machtkämpfe haben die Landespartei nicht „nach vorne gebracht“, sie haben deren Ansehen massiv beschädigt. Eine weitere Schwächung des Bun- desparteivorsitzenden Babler würde die Niederlage der SPÖ bei den kommenden EU- und Natio- nalratswahlen befördern. vor der Schöpfung sind wichtiger als ein wirtschaftsfreundliches Markenprofil. Dass Babler als „Schreckgespenst der Wirtschaft“dastehen könnte, dürfte für einen Gewerkschafter nicht die primäre Sorge sein. In Zeiten, wo Vertreter einer neoliberalen Marktwirtschaft sich schamlos bereichern, ist es wohltuend, wenn sich politische Vertreter auf die Seite der Armen stellen, die mitten unter uns leben.
„Babler hört aus seiner Partei viele Signale“, 16. 2., „Wieder versöhnt“, 19. 2.
St. Jakob im Rosental
Maria Saal
Bad Gleichenberg
Keine Zurufe von außen
Immer das gleiche Spiel in der SPÖ. In regelmäßigen Abständen erfolgen die Querschüsse aus den eigenen Reihen gegen den Vorsitzenden. Alle, die auf der Hinterbank sitzen, sollten endlich erkennen, dass Babler mit seinen Vorstellungen eine Marke ist. Wo wir landen, wenn versucht wird, alles und nichts zu vertreten, haben einige Vorgänger schmerzlich zur Kenntnis nehmen müssen. Bitte keine Zurufe von außen, die der Partei
für
Steirer und