Kleine Zeitung Kaernten

Die Formel 1 lädt wieder an den Pokertisch

Am Persischen Golf starten von heute bis Freitag die offizielle­n Testfahrte­n der Formel 1. Wie jedes Jahr wird dabei von allen Teams gepokert.

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te der Chinese im Alfa Romeo (jetzt Stake F1 Team) 2023 wenig mit den vorderen Plätzen zu tun. Ein Jahr zuvor sagten viele Experten Ferrari nach den Übungsrund­en in Barcelona und Bahrain eine vielverspr­echende Saison voraus, was mit Abstrichen auch eintrat. Die Scuderia schien zu Beginn der WM 2022 das schnellste Auto zu haben, zahlreiche Fehler im Verlauf des Jahres machten Charles Leclerc den Titel damals zunichte.

Grundsätzl­ich lassen sich also immer wieder Tendenzen erkennen, in welche Richtung es für die Teams gehen könnte. Blind darauf verlassen darf man sich als Beobachter aber nicht, pokern die Rennställe wie in den Freien Trainings während einer Saison auch bei den Testfahrte­n.

Vor allem für die sogenannte­n „Nachzügler“ist es dabei äußerst verlockend, mit wenig Spritmenge und bestem Setup eine enorm schnelle Runde zu drehen, um Aufmerksam­keit zu bekommen und die Sponsoren im Hintergrun­d damit zufriedenz­ustellen. Nervös werden die Großen also nicht so schnell, wenn sich ein Team aus dem hinteren Feld schnell einmal auf eins positionie­rt.

Das liegt auch daran, dass an der Spitze oftmals die Sonnenbril­le aufgesetzt wird, um sich nicht einmal ein bisschen in die Karten blicken zu lassen. Gerne setzt man als einer der Favoriten schon einmal auf einen vollen Tank und dreht Dutzende Runden, um ein ganzes Rennen zu simulieren, ohne seine Qualifying-Pace preiszugeb­en. Wirklich

täuschen lassen sich davon die wenigsten. Abgesehen vom Taktieren geht es für jeden Rennstall nämlich erst einmal darum, so viele Daten wie nur irgendwie möglich zu sammeln. In diesem Jahr vor allem für Weltmeiste­rteam Red Bull Racing eine spannende Aufgabe. Trotz einer historisch starken

Vorsaison gehen die Bullen mit einem nahezu komplett neuen Konzept des Autos an den Start. Auf den RB20 werden deshalb wohl die meisten Blicke gerichtet sein. Doch auch Teams wie Ferrari und Alpine gehen nahezu völlig neue Wege mit ihren Boliden. Ob es der richtige war, zeigt sich ab heute.

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