Österreichs erster Film über Partisanen
Der zweite Spielfilm von Andrina Mračnikar erzählt vom Widerstand gegen die Nationalsozialisten – aus weiblicher Perspektive. Derzeit werden Mitwirkende gesucht.
s gehört zu den schwerwiegenden Versäumnissen des österreichischen Films, sich nicht ernsthaft mit dem bewaffneten Widerstand gegen die Nationalsozialisten beschäftigt zu haben. Während Partisanenfilme in Italien und Frankreich selbstverständlich waren und in Osteuropa zu einem wesentlichen – und zahlenmäßig eindrucksvollen – Teil der (filmischen) Identität wurden, war es in Österreich anders. In der UdSSR entstanden Filme zum Thema bereits während des Krieges, in Jugoslawien kurz danach. Bis in die Gegenwart der Nachfolgestaaten deckten viele Beispiele die gesamte Bandbreite von kritischer Auseinandersetzung bis zur Propaganda ab.
EDie für ihre Dokumentarfilme
vielfach ausgezeichnete Kärntner Regisseurin Andrina Mračnikar, die zuletzt für „Verschwinden/Izginjanje“(2022) den Publikumspreis bei der Diagonale bekam, wird sich dieses blinden Flecks des österreichischen Films annehmen. Im Spielfilm „Mila/Marija“, der die Geschichte der jungen Slowenin Mila und ihrer Familie von 1932 bis 1953 erzählt, wird der Schwerpunkt, wie Mračnikar sagt, „auf den Kriegsjahren“liegen. Erzählt wird dabei aus der Perspektive von Mila. Damit wird Mračnikar nicht nur für den österreichischen Film Neuland betreten, sondern auch den vielen männlichen Figuren des Partisanenfilms eine weibliche Sicht an die Seite stellen – und damit auch den Anteil der Frauen am Widerstand würdigen.
Mračnikars Motivation und ihre Sicht sind persönlich. „Ich bin selbst Kärntner Slowenin, meine Familie wurde und ist durch die Zeit des Nationalsozialismus und des damaligen Verbots der slowenischen Sprache in Kärnten stark geprägt, so wie so viele andere kärntnerslowenische Familien auch.