Kleine Zeitung Kaernten

Diskonter Pepco schließt in Österreich alle Geschäfte

Das kurze Intermezzo des polnischen Filialiste­n in Österreich endet in der Insolvenz. 680 Beschäftig­te betroffen.

- Eva Gabriel

ehr für weniger“: Mit diesem Slogan hat die polnische Billig-Kette Pepco seit 2004 eine Expansion hingelegt, die ihresgleic­hen sucht. In den österreich­ischen Markt trat der Alltagswar­enhändler 2021 ein, indem er das Gros der Läden der Schuhhande­lskette CCC übernahm. So sicherte sich Pepco mit einem Schlag ein Netz aus knapp 30 Standorten. Ein Jahr später waren es schon 50, zwei Jahre später mehr als 70.

Als Ziel hatte Pepco vorgegeben, die „beste, billigste und berühmtest­e Produktmar­ke für Heim und Familie in Europa zu werden“. Das Sortiment umfasst entspreche­nd viel Niedrigpre­isiges – von Kleidung für Erwachsene und Kinder über Haushaltsw­aren und Spielzeug bis hin zu Reinigungs­mitteln. Das bedeutet aktuell zum Beispiel: Kinder-Pyjama um 7 Euro, Jurassic-Park-Schreibblo­ck um 2,50 Euro, Glaskrug um 6 Euro, Duftkerze im Glas um 1,50 Euro. Der Slogan lautet: „Spüre die Qualität, liebe den Preis.“Doch die rasante Expansion mag im Osten Europas geklappt haben – in Österreich ist sie letztlich

Mgescheite­rt. Jetzt zieht Pepco die Reißleine.

„Die Pepco Austria GmbH hat trotz verschiede­ner Initiative­n und strukturel­ler Veränderun­gen zur Behebung der unzureiche­nden Betriebsle­istung weiterhin Verluste erwirtscha­ftet“, heißt es vom Unternehme­n. Kommende Woche soll Insolvenz angemeldet werden. Quer durch die Bundesländ­er sind davon 680 Beschäftig­te in 73 Filialen betroffen – darunter drei Geschäfte in Graz und zwei in Klagenfurt. Die Suche nach Nachmieter­n soll bereits laufen. Die Shops bleiben bis auf Weiteres zu den üblichen Öffnungsze­iten für die Kunden geöffnet. Das Personal wurde bereits informiert.

Der Rückzug aus Österreich werde keine wesentlich­en finanziell­en Auswirkung­en auf die Gruppe haben, versichert man. Stattdesse­n werde die Maßnahme Cashflow und Rentabilit­ät verbessern. Und Ressourcen freisetzen, um sich auf die Märkte zu konzentrie­ren, in denen die Gruppe höhere Renditen erzielt. Die Pepco Group sei „weiterhin bestrebt, Europas führender Discounter zu werden“. Das Unternehme­n mit Hauptsitz in Poznan beschäftig­t derzeit mehr als 31.000 Mitarbeite­r in 19 Ländern in ganz Europa und verfügt über ein Netz von 3600 Geschäften. Die Pepco-Gruppe ist seit Mai 2021 an der Warschauer Börse notiert.

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APA Pepco trat erst 2021 in den österreich­ischen Markt ein

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