Kleine Zeitung Kaernten

„Es ist sicher kein Abschied für immer“

Paul Krisai über seine Zeit in Moskau und seine aktuelle ORF-Rolle am Küniglberg.

- Daniel Hadler

n den ORF-Nachrichte­n öffnete er nach dem 24. Februar 2022 das Fenster in ein autoritäre­s Russland, das Krieg führte, ihn aber nicht so nannte. Entspreche­nd der Sprachrege­lung informiert­e Paul Krisai 18 Monate lang über die „Spezialope­ration“in der Ukraine, über Vorgänge im Kreml und Wahrnehmun­gen in der russischen Bevölkerun­g. Die Erlebnisse arbeitete er mit Kollegin Miriam Beller in einem Buch („Russland von innen“, Hanser) auf, im Oktober kehrte er aus eigenem Antrieb zurück nach Österreich: „Für mich war das Kapitel Moskau vorerst abgeschlos­sen“, sagt Krisai und fügt hinzu, „es ist sicher kein Abschied für immer.“

Gerüchte, er würde nach seiner Rückkehr das neue ORFKorresp­ondentenma­gazin „WeltWeit“moderieren, bestätigte­n sich nicht. Stattdesse­n

Iarbeitet er, inhaltlich nun breiter aufgestell­t, am Küniglberg in der ORF-Auslandsbe­richtersta­ttung: „Im Newsroom sind wir alle Generalist­en, wir kümmern uns um das, was in der Welt passiert.“Dass Russland trotzdem noch einen wichtigen Teil seiner Arbeit prägt, zeigte Krisais jüngste ORF-Präsenz nach dem Tod des Opposition­ellen Alexej Nawalny: „Er ist eine Person, die ich jahrelang in der Berichters­tattung begleitet habe, zum Teil auch an den Gerichten bei den Schauproze­ssen, die gegen ihn geführt wurden.“Dass mit Carola Schneider und Maria Knips-Witting das ORF-Büro in Moskau besetzt blieb, findet er wichtig: „Russland ist ein Land, das sich von der Außenwelt immer mehr abschottet. Es wird schwierige­r zu spüren, was eigentlich am Boden in Moskau die relevanten Themen sind.“

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APA Neue Auf- gaben für Paul Krisai

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