Plagiate sollen
Nach den Uni-Professoren machen sich nun auch die Rektoren für eine Verjährung von Plagiaten stark.
lma Zadić, Alexandra Föderl-Schmid, Niki Popper, Susanne Raab, Christina Aschbacher – die Liste der Akademiker, die in den vergangenen Jahren mit einem Plagiatsvorwurf konfrontiert worden sind, ist lange. Bei manchen wurden selbsternannte Plagiatsjäger fündig, doch bei den meisten Angeklagten lösten sich die Vorwürfe in Luft auf.
Jetzt setzt sich der Verband der Professorinnen und Professoren der österreichischen Universitäten (UPV) für eine Verjährung von Plagiaten ein. Der Wunsch ist, dass diese im Rahmen des Hochschulpakets umgesetzt wird. In einer Stellungnahme, die im Zuge des parlamentarischen Begutachtungsverfahrens öffentlich wurde, heißt es, dass „etliche sachliche Gründe“für eine Verjährung sprechen.
AOliver Vitouch, Noch-Rektor der Universität Klagenfurt und Präsident der Österreichischen Universitätenkonferenz (uniko), kann dem Vorschlag einer Verjährung gegenüber der Kleinen Zeitung durchaus etwas abgewinnen: „Eine Verjährung halten wir grundsätzlich für sinnvoll, allerdings mit einem hinreichend langen Zeitraum.“Auf einen konkreten Zeitraum will er sich nicht festlegen.
bei einem „regulären Betrug“, bei dem der Tatbestand vollzogen ist, endet der Nutzen, den man durch ein Plagiat hat, nicht, weshalb es sich auch so schwierig gestaltet, hier eine einheitliche Lösung zu finden. Bei einem Plagiat spricht man von einem Diebstahl oder Aneignung von geistigem Gut, etwa bei nicht ausreichend oder falsch zitierten akademischen Arbeiten. Dabei präsentiert man die Erkenntnisse anderer Personen als seine eigenen.
„Wir brauchen keine Plagiatsjäger, denn mit der Österreichischen Agentur für wissenschaftliche Integrität (OeAWI) gibt es eine externe unabhängige Einrichtung, die Verdachtsfälle wissenschaftlichen Fehlverhaltens professionell überprüft“, heißt es aus der uniko. Diese achtet darauf, dass wissenschaftliche Richtlinien eingehalten werden, und klärt über Fehlverhalten auf.