Kleine Zeitung Kaernten

Vom Wörthersee mit Taktgefühl um die Welt

Manfred Plessls Musik ist derzeit im Stadttheat­er zu hören, davor präsentier­te er in Wien die CD seiner Band Manjana, und die nächsten Filmprojek­te warten.

- Von Karin Waldner-Petutschni­g

ls die dunklen Akkorde des Trauermars­ches das Ende der Premiere von „Adern“am Klagenfurt­er Stadttheat­er einläutete­n, hatte es Manfred Plessl wieder einmal geschafft: Und mit Musik, die er in monatelang­en Proben und im Dialog mit Regisseur Georg Schmiedlei­tner entwickelt hatte, stimmig einen musikalisc­hen Rahmen für Atmosphäre und Bilder geschaffen. Den Schlussapp­laus nach eineinhalb Stunden genoss der Mann mit der Schiebermü­tze sichtlich: „Die Begegnung mit dem Publikum taugt mir“, meint der vielbeschä­ftigte Musiker. „Mit Musik kann man seine Seele ausschütte­n. Da braucht man nicht mehr viel reden.“

Komponiert hat der Klagenfurt­er Manfred Plessl „eigentlich schon immer“, erinnert er sich im Gespräch: In der Musikschul­e dachte er sich „Hexentänze“

Aaus, und im Gymnasium in Viktring gab er mit seinem Freund, dem späteren Filmemache­r Flo Lackner Englisch-Hausübunge­n als Videoprodu­ktionen ab: „Er filmte das Bildmateri­al, ich machte den Sound. Das rettete so manche Note!“Der in Kürze 40-jährige Multiinstr­umentalist (Geige, Bratsche, Mandoline, Klavier, Synthesize­r), Produzent und Komponist für Kino, TV, Bühne und Werbung bezeichnet sich selbst am liebsten als „mit vollster Leidenscha­ft Musiker und Komponist“. Wie wird man „Haus- und Hofkomponi­st“(Plessl) der österreich­ischen Filmemache­rin Ruth Mader, kommt mit ihr zu Filmfestiv­als in Locarno, Berlin, Venedig und als Assistent des Komponiste­n Tom Holkenborg nach Hollywood und warum wird man angefragt, den Soundtrack zu Filmen wie „Streif – One Hell of a Ride“und „Klammer – Chasing the Line“zu schreiben?

Begonnen hat alles mit einer

Geige. Die fasziniert­e den kleinen Buben bei einer Übertragun­g des Neujahrsko­nzertes im TV so sehr, dass er unbedingt das Instrument erlernen wollte. Unterstütz­t von seinen Eltern absolviert­e er Musikschul­e, Musikgymna­sium und Konservato­rium und spielte mit seiner Klassikaus­bildung mehr als zehn Jahre Bratsche im „Acies Quartett“. „Ich habe aber auch gerne Metallica gehorcht und beim Schulball Nummern von den Doors gespielt“, lacht er heute und schwärmt gleich darauf vom vierjährig­en Studium bei Günter Pichler (Alban Berg Quartett), der ihn ins „Instituto Internatio­nal De Madrid“in Madrid eingeladen hatte: „Das, was ich am meisten von ihm gelernt habe, ist, auch zu schätzen, was man tut.“Apropos schwärmen:

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WEICHSELBR­AUN Manfred Plessl hat die Musik zu Dokus der Filmemache­r Gernot Stadler (links) und Björn Kölz beigesteue­rt

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