Kleine Zeitung Kaernten

Ihr mutiges Leben nach Kriegsbegi­nn

Yuliia Kriukova ist kurz nach Kriegsbegi­nn in der Ukraine in Kärnten gelandet.

- Andreas Hoi

or zwei Jahren, am 24. Februar 2022, begann die Invasion der russischen Armee in der Ukraine. Für viele ukrainisch­e Menschen bedeutete dies das Ende des Lebens, wie sie es kannten. Laut Statistik haben seitdem rund 28,5 Millionen Menschen ihre Heimat hinter sich gelassen und sind geflohen. Einige fanden ihren Weg auch nach Kärnten, darunter Yuliia Kriukova, die in Klagenfurt arbeitet.

Als der russische Überfall begann, befand sich Yuliia Kriukova schlafend in ihrer Wohnung in Charkiw. „Gegen 4 Uhr morgens wachte ich durch laute Schüsse auf“, erzählt die damalige Finanzmana­gerin. „Meine Tochter war zu dem Zeitpunkt bei meiner Mutter. Mein Mann und ich holten die beiden ab, sagten ihnen, sie sollen alles einpacken, was sie brauchen.“Sie lebten für eine Woche in einer U-Bahn-Station, bis ein Anruf kam. Yaroslav Kovbuz, ein Freund der Familie, war zwei Tage vor Beginn des Krieges nach Kärnten gereist, um Urlaub zu machen. Er meldete sich und riet ihnen, nach Österreich zu kommen. „Yaroslav hat uns an der polnischen Grenze abgeholt, mit ihm sind wir nach Kärnten gefahren“,

Vschildert Kriukova. Am 8. März angekommen, kamen Kriukova und ihre Tochter bei einer Feldkirchn­er Familie unter. „Harald Jordan und Dagmar Grohmann haben uns aufgenomme­n, dafür sind wir ewig dankbar.“Mittlerwei­le leben die beiden in einer eigenen Wohnung in der Tiebelstad­t, Jordan und Grohmann haben bei der Suche unterstütz­t und geholfen.

Kriukova arbeitet heute bei der Firma „ProfiTec“in Klagenfurt als Einkaufsle­iterin. „Ich bin froh, dass ich die Möglichkei­t habe, Wissen zu erwerben, mich weiterzuen­twickeln und selbst Geld zu verdienen.“Ihr heutiger Chef: Yaroslav Kovbuz, er ist Geschäftsf­ührer von „ProfiTec“. Besonders stolz ist sie auf ihre Tochter (9): „Valeria spricht besser deutsch als ich.“„Sie hat viele Freunde, auch dank der Feldkirchn­er Tanzakadem­ie Adler-Wiegele konnte sie sich schnell integriere­n.“Die beiden fühlen sich hier sehr wohl, aber das Heimweh ist besonders bei Valeria stark. Kriukovas Mann ist in der Ukraine geblieben, sie halten täglich Kontakt. „Aber es ist schwierig, er ist in Charkiw und hat sich freiwillig für den Dienst gemeldet.“

Kriukova mit Yaroslav Kovbuz und Tochter Valeria

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HOI, KK/PRIVAT
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