Auf den Boden bringen,
Appell aus der Energiewirtschaft: Das Erreichen der Klimaziele müsse gelingen, „ohne dass die Industrie weg und Europas Wettbewerbsfähigkeit flöten geht“.
er deutsche Chemiekonzern BASF verschärft wegen der anhaltend schwachen Nachfrage und hohen Produktionskosten seinen Sparkurs am Stammsitz Ludwigshafen, erklärte Vorstandschef Martin Brudermüller am Freitag bei der Vorlage der Bilanz. Durch ein zusätzliches Sparprogramm sollen die Kosten am Standort Ludwigshafen bis Ende 2026 jährlich um eine weitere Milliarde Euro gesenkt werden. Auch ein weiterer Stellenabbau ist damit verbunden, an den Details werde derzeit gearbeitet. Vor einem Jahr hatte BASF bereits Einschnitte angekündigt, ihnen fallen weltweit 2600 Stellen zum Opfer, zwei Drittel davon in Deutschland.
DEbene in die Offensive, fordert etwa bei einer Veranstaltung in der Österreichischen Botschaft in Berlin von der Politik mehr Tempo ein: „Wir haben die Technologien, wir nehmen die Mittel in die Hand und wir haben das Know-how“, so Strugl. Das Erreichen der Klimaziele müsse gelingen, „ohne dass die Industrie weg und Europas Wettbewerbsfähigkeit flöten geht“, sagt Strugl. „Das schaffen wir nur, wenn wir pragmatisch sind.“
Hauptredner ist an diesem Abend allerdings Wifo-Chef Gabriel Felbermayr. Der Topökonom sieht den schnellen Ausbau der Erneuerbaren als langfristig besten Garant für niedrigere Energiepreise, auch wenn das erst einmal viel Geld koste.
Felbermayr setzt sich wie andere Spitzenökonomen gerade intensiv dafür ein, dass „gute Investitionen“, die sich dauerhaft rentieren, nicht Opfer der deutschen Schuldenbremse werden. Auch dafür ist er nach Berlin gereist. Doch die Ampelkoalition steckt offenbar derart fest, dass
Felbermayr vor einer ähnlichen Konstellation in Österreich warnt, wenn die Nationalratswahl geschlagen ist. m Gespräch mit der Kleinen Zeitung sagt er über Deutschland: „Das Leiden der Wirtschaft mit einem Exodus vieler Unternehmen und einem dramatischen Rückgang der Bruttowertschöpfung in der Industrie ist dort offenbar noch nicht groß genug, als dass die Politik ihre ideologischen Bastionen räumt.“Wenn der Kettensägen-Hersteller Stihl überlege,
Iseine Produktion in die Schweiz zu verlegen, weil dort die Kosten niedriger seien, „dann muss man sich das einmal auf der Zunge zergehen lassen“, so Felbermayr. Deutschlands Wettbewerbsprobleme hätten sich über viele Jahre verfestigt. Seit 2015 habe die deutsche Industrie 20 Prozent ihres Produktionswertes eingebüßt, ein Aderlass, den es in Österreich nicht gegeben habe. „Man kann deshalb auch nicht sagen: ‚Machen wir den Strompreis niedrig und alles ist wieder gut‘“,