Wie konnte das passieren?
Am 23. Februar 1999 sterben 31 Menschen unter der Lawine von Galtür. Ein packender Podcast widmet sich dem nationalen Trauma.
eute ist er Tiroler Landeshauptmann, damals war er Bürgermeister von Galtür. Anton Mattle erinnert sich an die Sekunden, als es in seiner Gemeindestube in Galtür finster wird, und dann kommt ein Geräusch: „Es war, als würde man Schotter oder Kies massenhaft gegen die Fenster werfen.“Doch es war kein Schotter, es war eine bis zu 100 Meter hohe Staublawine, die mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 km/h einen Teil des Ortes Galtür verschüttete und unter sich 31 Menschen begraben sollte.
Das passierte am 23. Februar 1999. Die beiden „WZ“-Journalisten Petra Tempfer und Bernd Vasari haben seit November 2023 in dem Tiroler Wintersportort recherchiert und eine fünfteilige Podcast-Serie produziert.
HUnd man kann sich kaum vorstellen, was in diesen Tagen davor, als es ohne Unterbrechung schneite und der Ort bereits abgesperrt war und dem Moment, als mitten ins Ortszentrum diese monströse Lawine donnerte, passierte. Und danach, nach dem Donnern, nach dem Unglück. Kein Handyempfang, es gab damals erst das C-Netz und das brach zusammen. Ebenso das Telefonnetz, es gab nur noch Funksprüche, um Rettung zu holen. Doch Hubschrauber konnten nicht starten, der Schneesturm war zu intensiv. 31 Menschen, darunter Kinder und auch eine schwangere Frau, starben diesen „weißen Tod“, wie der Podcast im Untertitel heißt.
Die Frage: „Wie konnte so etwas überhaupt passieren?“stellen sich die beiden Journalisten genauso, wie sie zugleich eine emotionale und einfühlsame Reportage zur Verfügung stellen. Ohne Pathos, aber mit sehr viel Empathie. Petra Tempfer hat viel dabei gelernt: „Durch diesen Podcast konnte ich nicht nur in die Schicksale eintauchen, sondern auch ein Gefühl für die Unberechenbar der Natur bekommen.“