Kleine Zeitung Kaernten

Kinderbetr­euung wird zur Belastung

Kleinere Gruppengrö­ße zwingt Gemeinden, in Betreuungs­einrichtun­gen zu investiere­n.

- Ingo Appé (SPÖ) Franz Pfaller (SPÖ) Herbert Gaggl (ÖVP) Marco-William Ninaus

s schaut nicht gut aus, wir haben massive Probleme“, sagt Ferlachs Bürgermeis­ter Ingo Appé (SPÖ), wenn er an die Umsetzung des neuen Kinderbild­ungsund -betreuungs­gesetz denkt. Bis 2028 müssen Kindergart­engruppen auf höchstens 20 Kinder verkleiner­t werden. Ein Umstand, der in Ferlach die Köpfe rauchen lässt. Gerade erst wurde der Kindergart­en für

600.000 Euro ausgebaut, doch der Platz reicht nicht mehr. „Wir haben 28 freie Plätze, aber 51 Anmeldunge­n“, sagt Appé. In der Stadtgemei­nde gibt es zwei Kindergärt­en und drei Kindertage­sstätten. Alle sind voll. Appé denkt an den nächsten Ausbau und hofft, das Grundstück neben dem Kindergart­en kaufen zu können. Gleichzeit­ig gestaltet sich die Suche nach Personal als Herausford­erung. Über eine

Million Euro seien notwendig, um alle Maßnahmen entspreche­nd umzusetzen. Er hofft auf die Unterstütz­ung vom Land.

Ein ähnliches Bild zeichnet sich in Maria Saal ab. 100 Kinder befinden sich in den Kindergärt­en, 35 in den Kindertage­sstätten der Gemeinde. Für 470.000 Euro kaufte sie ein angrenzend­es

EGebäude, das für rund 200.000 bis 300.000 Euro saniert wird. Im Herbst soll eine der zwei gemeindeei­genen Einrichtun­gen einziehen, um das Platzprobl­em zu lösen. „Mit der Gruppenred­uktion wird es dann auch wieder knapp“, befürchtet Bürgermeis­ter Franz Pfaller (SPÖ). Finanziell macht die Kinderbetr­euung der Gemeinde zu schaffen, denn die Unterstütz­ung des privaten Wald- und Trinitykin­dergartens wird mit den nötigen Investitio­nen in die öffentlich­en Einrichtun­gen ein schwierige­s Unterfange­n. „Das Geld fehlt“, sagt Pfaller, der das neue Gesetz vor allem in Anbetracht der hohen Landesumla­gen für die Gemeinden als „unfair“bezeichnet.

Gut gerüstet sieht sich Herbert Gaggl (ÖVP). Der Moosburger Bürgermeis­ter verweist auf die Zusammenar­beit mit der Caritas, die die Kinderbetr­euungseinr­ichtungen in der Gemeinde über hat. 250 Kinder werden von 30 Mitarbeite­rn betreut. „Wir sind praktisch ausgebucht“, sagt Gaggl, der die jährlichen Kosten für die Gemeinde von 400.000 Euro herausstre­icht. Evaluiert wird nun, wie eine zusätzlich benötigte Kindergart­engruppe aufgestell­t werden kann.

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