Kinderbetreuung wird zur Belastung
Kleinere Gruppengröße zwingt Gemeinden, in Betreuungseinrichtungen zu investieren.
s schaut nicht gut aus, wir haben massive Probleme“, sagt Ferlachs Bürgermeister Ingo Appé (SPÖ), wenn er an die Umsetzung des neuen Kinderbildungsund -betreuungsgesetz denkt. Bis 2028 müssen Kindergartengruppen auf höchstens 20 Kinder verkleinert werden. Ein Umstand, der in Ferlach die Köpfe rauchen lässt. Gerade erst wurde der Kindergarten für
600.000 Euro ausgebaut, doch der Platz reicht nicht mehr. „Wir haben 28 freie Plätze, aber 51 Anmeldungen“, sagt Appé. In der Stadtgemeinde gibt es zwei Kindergärten und drei Kindertagesstätten. Alle sind voll. Appé denkt an den nächsten Ausbau und hofft, das Grundstück neben dem Kindergarten kaufen zu können. Gleichzeitig gestaltet sich die Suche nach Personal als Herausforderung. Über eine
Million Euro seien notwendig, um alle Maßnahmen entsprechend umzusetzen. Er hofft auf die Unterstützung vom Land.
Ein ähnliches Bild zeichnet sich in Maria Saal ab. 100 Kinder befinden sich in den Kindergärten, 35 in den Kindertagesstätten der Gemeinde. Für 470.000 Euro kaufte sie ein angrenzendes
EGebäude, das für rund 200.000 bis 300.000 Euro saniert wird. Im Herbst soll eine der zwei gemeindeeigenen Einrichtungen einziehen, um das Platzproblem zu lösen. „Mit der Gruppenreduktion wird es dann auch wieder knapp“, befürchtet Bürgermeister Franz Pfaller (SPÖ). Finanziell macht die Kinderbetreuung der Gemeinde zu schaffen, denn die Unterstützung des privaten Wald- und Trinitykindergartens wird mit den nötigen Investitionen in die öffentlichen Einrichtungen ein schwieriges Unterfangen. „Das Geld fehlt“, sagt Pfaller, der das neue Gesetz vor allem in Anbetracht der hohen Landesumlagen für die Gemeinden als „unfair“bezeichnet.
Gut gerüstet sieht sich Herbert Gaggl (ÖVP). Der Moosburger Bürgermeister verweist auf die Zusammenarbeit mit der Caritas, die die Kinderbetreuungseinrichtungen in der Gemeinde über hat. 250 Kinder werden von 30 Mitarbeitern betreut. „Wir sind praktisch ausgebucht“, sagt Gaggl, der die jährlichen Kosten für die Gemeinde von 400.000 Euro herausstreicht. Evaluiert wird nun, wie eine zusätzlich benötigte Kindergartengruppe aufgestellt werden kann.