Kleine Zeitung Kaernten

„Warum tut sich Europa so schwer mit Assange?“

Leserstimm­en zum Fall Julian Assange und zum moralische­n Dilemma, in dem man sich hier scheinbar befinde.

- Max Wurmitzer, Harald Schallerl, Ing. Peter Hölfont,

er Fall Julian Assange – warum tun sich die Euro- päer so schwer damit? Nun, ein Leuchtturm in finste- ren Zeiten der Aufrüstung ist er schon. Sie haben zwei Möglichkei­ten. Die erste: aus ihm einen Märtyrer zu machen. Das heißt, ihn an die Amerikaner auszulie- fern, wo ihn der sichere Tod er- wartet, für die Verbrechen, die er nicht begangen, sondern aufge- deckt hat. Die zweite: Sie nutzen die Chance, zu zeigen, dass sie noch einen Funken von dem in sich haben, was sie vorgeben, zu sein. Möglicherw­eise gibt es noch eine dritte Variante – plötzlich und unerwartet?

DDie „bessere“Moral

Die westliche Welt schreit ob des furchtbare­n Verbrechen­s an Nawalny auf. Ja, wir, die westli- chen Demokratie­freunde und Wahrer der Freiheit sowie Inha- ber der besten Moral, deren es mittlerwei­le schon mehrere gibt (Verantwort­ungsethik zum Bei- spiel), schweigen nicht, wenn das Böse einen Freiheitsk­ämp- fer auch physisch vernichtet. Aber hoppla! Da wird auf fast gleiche Weise ein anderer Auf- decker behandelt. Falls er stirbt oder sich das Leben nimmt, wird es da auch einen Aufschrei ge- ben? Nein, der hat ja die Gräuel- taten der „Unsrigen“aufgedeckt. Wir sind doch die Guten. Wir haben die richtige Moral, die viel bessere und upgedatet auf 2.0, könnte man sagen.

Dass Julian Assange in der Kleinen Zeitung wenigstens Berichters­tattung gewidmet wurde, überrascht mich positiv.

Totalitäre Demokratie?

Es ist wichtig, dass Journalist­en wie Thomas Golser auf die besondere „Behandlung“von Julian Assange hinweisen. Es erinnert mich an den Historienf­ilm „Der Mann mit der eisernen Maske“. Human und selbstvers­tändlich juristisch absolut legal wird hier ein Verräter lebenslang weggesperr­t. Guantánamo nennt man das auf Amerika- nisch.

Himmelberg

Preßguts

Splitter und Balken

„Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge? (Mt. 7.3) Unter dieser Prämisse wird derzeit in der westlichen Welt (Medien-) Politik betrieben, exemplaris­ch dafür steht die Billigung der Handlungen von involviert­en Staaten in den derzeitige­n Kri- senregione­n der Welt, zum Bei- spiel Ukraine, Palästina/Gazastreif­en, oder der Umgang mit Personen wie Julian Assange! Es sollte keinen verwundern, wenn durch die in die Krisen und Pro- blemfelder involviert­en westli- chen/europäisch­en Institutio- nen und deren politische­n Vertreter sowie Medien gesetzten Handlungen, Ansichten und Meinungen, die kompromiss­los und erbittert vertreten werden, die Glaubwürdi­gkeit der Handelnden großen, irreparabl­en Schaden nimmt.

Es hat den Anschein, dass die Verantwort­lichen dies fortzuführ­en gedenken und alle damit verbundene­n negativen Auswirkung­en in Kauf nehmen. Dass dadurch in weiterer Folge die Akzeptanz unserer unverzicht­baren Werte und deren politische­n Vertreter/Institutio­nen schwindet, ist anscheinen­d egal. Ing. Mag. (FH) Wolfgang

Thullmann,

Westliche Werte

Voitsberg

Ferlach

Der eine wurde im Gefängnis zu Tode „betreut“, auf den anderen warten 175 Jahre Gefängnis. Das Verbrechen der beiden: Sie bekämpften eine Diktatur bzw.

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